Düsseldorf. . Unter Krebsverdacht stehende Kohlenwasserstoffe hat das Umweltministerium des Landes NRW in fünf von elf untersuchten Adventskalendern gefunden. Die Ergebnisse entsprechen denen der Stiftung Warentest, die den Absatz von Adventskalendern einbrechen ließen.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat die Warnung der Stiftung Warentest vor dem Verzehr von Schokolade aus Adventskalendern bekräftigt. Im Rahmen einer amtlichen Routineüberwachung seien in Adventskalenderproben zum Teil erhebliche Belastungen durch aromatische Kohlenwasserstoffe festgestellt worden, erklärte Remmel am Dienstag.

Bei der am stärksten belasteten Probe sei die Verwendung von mineralölhaltigen Druckfarben als Ursache für die Verunreinigung ausgemacht worden. Elf Adventskalender wurden untersucht. In fünf Proben waren aromatische Kohlenwasserstoffe nachweisbar. Herstellernamen konnte das Ministerium aus juristischen Gründen nicht nennen.

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„Offenbar müssen wir davon ausgehen, dass die Belastung von den mineralölhaltigen Druckfarben auf der Verpackung oder durch die Verwendung von recyceltem Altpapier ohne geeignete Sperrschichten wie zum Beispiel einem Zwischenbeutel ausgeht“, sagte Remmel.

Nicht nur Adventskalender betroffen

Laut Umweltministerium lauern mögliche Gefahren durch mineralölhaltige Verpackungen nicht nur in Schoko-Kalendern. Auch andere Lebensmittel könnten mit den möglicherweise krebserregenden Substanzen behaftet sein. Remmel forderte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) auf, eine Verordnung mit rechtsverbindlichen Grenzwerten in Kraft zu setzen. Nur so könnten die Länder belastete Waren vom Markt nehmen.

Warentest hatte Ende November mit einer Untersuchung zu verunreinigten Schoko-Kalendern Aufsehen erregt. Die Süßwarenindustrie bezweifelte die Untersuchungsmethode und drohte den Warentestern mit juristischen Schritten. Der Verkauf von Adventskalendern brach ein.