Düsseldorf. Die Zahl der kritischen Situationen im Stromnetz ist stark gestiegen. Das geht aus einem Bericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamtes hervor. Danach droht deutschen Stromnetzen der Kollaps. Bereits jetzt müssen Betreiber von Stromübertragungsnetzen häufig eingreifen.
Den deutschen Stromnetzen droht laut einem Zeitungsbericht der Kollaps. Häufiger denn je mussten demnach die Betreiber von Stromübertragungsnetzen zuletzt eingreifen, weil die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Versorgung gefährdet oder gestört waren, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den "Monitoringbericht 2012" der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts berichtete. Die Zahl der kritischen Situationen im Stromnetz sei "insgesamt stark angestiegen".
Zudem seien auch mehr Gebiete betroffen gewesen, hieß es in dem Bericht, der am Mittwoch präsentiert werden soll. Als Grund für die wachsende Unsicherheit nennt die Untersuchung den stetig steigenden Anteil erneuerbarer Energien wie Wind oder Sonne, deren Leistung mitunter stark schwankt.
Schleppender Ausbau der Netze
Die Netzbetreiber müssten Kraftwerke entsprechend hoch und runter fahren, um Stromengpässe zu vermeiden. Ein Problem sei auch der schleppende Ausbau der Netze.
Als ein Beispiel für eklatante Schwächen in den deutschen Stromnetzen führt der Bericht laut dem "Handelsblatt" einen Abschnitt zwischen dem niedersächsischen Sottrum und dem hessischen Borken an. Dort hätten sich 2011 die kritischen Situationen auf 319 Stunden summiert, eine Steigerung von 1.242 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwischen dem thüringischen Remptendorf und dem bayerischen Redwitz wurden demnach sogar 1.727 brenzlige Stunden registriert. (dapd)