Dortmund. DEW plant nicht nur eine Reihe neuer Windräder in Dortmund und in den Nachbarstädten, sondern will Bürger und Kunden auch über Beteiligungen an der Rendite teilhaben lassen.

Windräder sind der Motor der Energiewende. DEW plant nicht nur eine Reihe neuer Windräder in Dortmund und in den Nachbarstädten, sondern will Bürger und Kunden auch über Beteiligungen an der Rendite teilhaben lassen. Mit der Sparkasse wird jetzt ein Zertifikat „DEW21-Windpark Eifel“ aufgelegt - zu festen Zinsen und ohne Risiko.

„Bürgerbeteiligungen haben sich bei uns bereits seit 1997 bewährt“, erinnert DEW-Vorstand Dr. Frank Brinkmann. Die Windmühle „Airwin“ in Eichlinghofen machte den Anfang. Es folgten die „Elwiras“ in Ellinghausen. DEW sammelte insgesamt 15 Mio. Euro ein. Viele Anleger sind bis heute treu, was nicht verwundert bei dreiprozentiger Festverzinsung zuzüglich einem windabhängigen Bonus.

Den windabhängigen Bonus wird es bei dem neuen Sparkassenbrief aber nicht geben, wie Vorstand Jörg Busatta gestern ausführte. Dennoch schätzt er, dass die Zertifikate im Wert ab 500 Euro und maximal 15.000 Euro pro Person einen guten Absatz finden werden. Die Verzinsung liegt bei der fünfjährigen Anlagen bei 2,02 Prozent und bei einer zehnjährigen Bindung bei immerhin 3,03 Prozent. „Das ist ein klassisches Sparkassenprodukt“, so Busatta. „Der Kunde trägt keinerlei Risiko.

Der Kampf um Baufläche

Das Investitionsrisiko ist die DEW eingegangen, als sie sieben Windräder in drei Gemeinden baute. DEW-Chef Brinkmann berichtete, mit welchen Wildwest-Methoden Energieversorger zu kämpfen haben, wenn erst einmal eine Fläche als geeignet ausgeschaut ist.

Plötzlich schalten sich Makler in das Geschäft ein, es werden Landwirte überredet, an andere zu verpachten und das Wegerecht an einem Feldweg muss teuer erkauft werden. DEW hat bitter Lehrgeld bezahlen müssen, bleibt aber der Strategie treu, die Anlagen selbst zu errichten, um die ganze Wertschöpfung auszunutzen. Die Übernahme eines fertiggestellten Windparks von einem Investor, der dringend frisches Geld braucht, ist ein Glücksfall, der sich wohl kaum wiederholt.

Seit Fukushima erst recht nicht. Deshalb ist DEW weiter auf der Suche nach geeigneten Flächen. In Schwerte will DEW zweimal drei Anlagen postieren. Dort sind die Stadtwerke mit im Boot. Eine Fläche für drei Rotoren liegt auf dem Höhenzug am Schälk. Dort weht seitdem heftiger Gegenwind seitens der Bewohner vom Bürenbruch.

Den Dortmunder Süden im Blick

Außerdem wurde in Schwerte ein möglicher Standort für drei Windräder nahe der A 45 ausgeschaut. Noch schwieriger erscheint die Gemengelage in Iserlohn. Dort sind die Stadtwerke nach Angaben von Brinkmann als Partner zum Bau von drei bis fünf Anlagen abgesprungen und die Politik tritt auf die Bremse. Und Dortmund? „Wir sind gerne bereit, hier etwas zu machen“, unterstreicht Brinkmann.

Umweltamt und Planungsamt hätten einen Gutachter beauftragt, geeignete Flächen im Süden zu finden. Ein entsprechender Landeserlass erlaubt Windkraftanlagen jetzt auch in Waldgebieten. Anfang 2013 sollen Aussagen vorliegen, wo die Potenziale für einzelne Windräder liegen. Aufgrund von erforderlichen Abstandsflächen zur Bebauung wird ein Windpark in Dortmund aber nicht möglich sein.