Nürburg. Die Sanierer am Nürburgring setzen weiter auf Einigung. Nachdem sich der Streit zuletzt zugespitzt hatte, heißt es jetzt, dass eine einvernehmliche Lösung bald möglich sein soll. Noch gibt es strittige Punkte in den Verhandlungen. Einigkeit besteht jedoch beim Thema Formel 1.

Im Streit um die Räumung des Nürburgrings durch die gekündigten Pächter ist offenbar Bewegung gekommen. Von einer endgültigen Einigung zwischen der privaten Nürburgring Automotive GmbH (NAG) und den Sanierern des insolventen Nürburgrings könne aber noch keine Rede sein. Das sagte der Sprecher der verantwortlichen Insolvenzexperten, Pietro Nuvoloni, am Freitag.

Der SWR hatte zuvor von einem Vergleich berichtet, der in den kommenden Woche notariell abgeschlossen werden soll. Laut Nuvoloni ist es noch nicht so weit. "Wir wollen, aber es müssen noch Dinge geklärt werden", sagte er.

Rennen dürfen den staatlichen Nürburgring nichts kosten

Es gebe noch strittige Forderungen in den Verhandlungen. Einigkeit beseht jedoch beim Thema Formel 1. Die NAG-Chefs Jörg Lindner und Kai Richter dürfen aus Sicht der Sanierer im kommenden Jahr ein Rennen in der Eifel austragen, wenn es den staatlichen Nürburgring nichts kostet. Lindner und Richter seien beauftragt, entsprechende Verhandlungen mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zu führen, unterstrich Nuvoloni.

In der vergangenen Woche hatte der Sanierungsgeschäftsführer des Nürburgrings, Thomas B. Schmidt, eine klare Bedingung für eine gütliche Einigung mit der NAG genannt. "Der Einfluss von Lindner und Richter am Ring muss beendet werden", sagte er. Schmidt betonte aber auch, dass es eine "durchaus beachtliche Wahrscheinlichkeit" für eine einvernehmliche Lösung gebe.

Streit um den Nürburgring hatte sich zuletzt zugespitzt

Zuvor hatte sich der Streit zugespitzt, weil die NAG ein Scheitern der Verhandlungen über die Medien verkündet hatte. Ein Konfliktpunkt war unter anderem ein zunächst geplanter Managementvertrag, den die NAG-Gesellschafter Lindner und Richter für eine Übergangszeit bis Mitte 2014 erhalten sollten.

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Hintergrund der Uneinigkeiten sind ausstehende Pachtzahlungen der NAG für den Nürburgring, weshalb das Land Rheinland-Pfalz den privaten Pächtern gekündigt hatte. Dagegen wehren sich diese jedoch, woraufhin die Landesregierung noch vor der Insolvenz eine Räumungsklage beim Landgericht Koblenz eingereicht hatte.

Die Räumung der Rennstrecke und des angrenzenden Freizeitparks ist auch nötig, damit die Immobilien europaweit für Investoren ausgeschrieben werden können. (dapd)