Berlin. Mehr als 300.000 Haushalte in Deutschland konnten 2011 ihre Stromrechnung nicht bezahlen und saßen deshalb zumindest zeitweise in dunklen und zum Teil auch kalten Wohnungen. Das geht laut der Tageszeitung taz aus einem Bericht der Bundesnetzagentur hervor. Die Behörde kommentierte die Zahlen nicht.

Rund 312.000 Haushalten und Unternehmen ist im vergangenen Jahr der Strom abgestellt worden, weil sie ihr Rechnungen nicht bezahlen konnten. Das berichtet die Berliner Tageszeitung "taz" unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf für den Monitoringbericht 2012 der Bundesnetzagentur.

Probleme mit ihrer Stromrechnung hatten demnach allerdings viel mehr Verbraucher. Mehr als sechs Millionen Mahnverfahren seien 2011 so weit gegangen, dass die Lieferanten angekündigt hätten, den Strom abzudrehen. Die meisten Verbraucher zahlten aber anschließend oder einigten sich mit dem Versorger auf eine Stundung der Stromkosten. Die Bundesnetzagentur wollte den Bericht nicht kommentieren.

Verbraucherzentrale NRW vermutete 600.000 Betroffene

Laut "taz" hatte die Aufsichtsbehörde erstmals alle Lieferanten und Netzbetreiber nach Versorgungsunterbrechungen befragt. Die dabei festgestellte Zahl an Stromsperren sei deutlich niedriger ausgefallen als bislang vermutet. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte noch im Februar die Zahl der Betroffenen auf rund 600.000 geschätzt. (dapd)