Hamburg. Viele Regelungen der EU widersprechen sich. Das sagt der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche. Die Konzepte der EU würden Europa im globalen Wettbewerb behindern. Deshalb fordert er einen freien Marktzugang. Seiner Meinung nach könnte erst dann eine dritte industrielle Revolution stattfinden.
Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche hat die europäische Politik dafür kritisiert, Unternehmen immer neue Steine in den Weg zu legen. In einem Kommentar für die "Financial Times Deutschland" nahm er dabei Bezug auf das EU-Konzept für eine "dritte industrielle Revolution".
"Umso unverständlicher ist, dass die europäische Politik regelmäßig neue Ideen produziert, die Europa im globalen Wettbewerb nicht befördern, sondern behindern", schreibt er.
Zetsche ist für einen freien Marktzugang
Zum Beispiel verlange die EU sauberere, aber gleichzeitig auch leisere Nutzfahrzeuge. Die dafür nötige Schallisolierung des Motors hebe den Kraftstoffverbrauch und damit die Emissionen aber deutlich an.
Zudem machte sich der Chef des Stuttgarter Autokonzerns für einen freien Marktzugang stark. Während in den EU-Märkten auf absehbare Zeit nicht viel zu holen sei, könnten Unternehmen in anderen Märkten wachsen.
"Wenn die EU dafür die richtigen Weichen stellt - zum Beispiel mit Freihandelsabkommen für einen fairen Marktzugang - dann könnte die 'dritte industrielle Revolution' tatsächlich ein Erfolg werden." (dapd)