Frankfurt/M. Das Kartellamt will eine Datenbank schaffen, mithilfe derer Autofahrer sich künftig jederzeit über die aktuellen Spritpreise an den Tankstellen der Umgebung informieren kann.

Mit Hilfe von Handys, Smartphones oder Navigationssystemen könnten Autofahrer künftig billiger tanken. Der Präsident des Bundeskartellamts in Bonn, Andreas Mundt, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", er sei zuversichtlich, dass ein geplantes Informationssystem für Spritpreise helfen werde, den Wettbewerb auf dem Tankstellenmarkt zu beflügeln.

Bereits am kommenden Donnerstag soll der Bundestag über einen entsprechenden Gesetzentwurf entscheiden. Wenn er erwartungsgemäß zustimmt, werden die 17.000 Tankstellen in Deutschland verpflichtet, ihre Benzinpreise bei jeder Änderung dem Bundeskartellamt zu melden. Das Kartellamt will eine Datenbank schaffen und betreiben, mit der diese Daten privaten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Diese sollen sie über Apps für Smartphones, Handys und Navigationssysteme den Autofahrern mobil in Echtzeit zugänglich machen.

"Datenbank so schnell wie möglich aufbauen"

"Wir werden die Datenbank so schnell wie möglich aufbauen", sagte Mundt der Zeitung. Das Gesetz soll voraussichtlich zum 1. Januar in Kraft treten. Ausgangspunkt war eine Untersuchung des Kartellamts, wonach der Wettbewerb auf dem Tankstellenmarkt nicht richtig funktioniert. Mundt sagte, wenn der Benzinpreis beispielsweise um 1,5 Cent steige, bedeute das zusätzliche Kosten für alle Autofahrer in Deutschland in Höhe von einer Milliarde Euro im Jahr. (afp)