Düsseldorf. Die schwache Nachfrage im Stahlgeschäft bringt ThyssenKrupp in Bedrängnis. Der Konzern erwägt, in seiner Stahlsparte Kurzarbeit einzuführen. Diese Idee werde derzeit mit dem Betriebsrat diskutiert, sagte ein Sprecher. Laut Medienberichten könnten erste Betriebe schon im August betroffen sein.

Der ThyssenKrupp-Konzern wird wegen der schwachen Nachfrage in seinem europäischen Stahlgeschäft möglicherweise Kurzarbeit einführen. Dies werde derzeit zusammen mit dem Betriebsrat geprüft, sagte ein Sprecher am Dienstag. An welchen Standorten es ab wann Kurzarbeit geben könne, sei offen. Zum Auslastungsgrad der Hochöfen wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) zufolge könnten bereits im August erste Anlagen betroffen sein. Der deutsche Branchenzweite Salzgitter plant nach eigenen Angaben derzeit keine Kurzarbeit.

Die Schwerindustrie um Weltmarktführer ArcelorMittal kämpft seit Monaten mit einer schwächelnden Nachfrage. Insbesondere in den schuldengeplagten Staaten Südeuropas ist der Bedarf deutlich zurückgegangen. Die Stahlkocher haben bereits teilweise Öfen heruntergefahren. ThyssenKrupp will etwa den Anfang des Jahres stillgelegten Hochofen 9 in Duisburg - einer von vier an dem Standort - in diesem Jahr nicht wieder anfahren. (rtr)