Düsseldorf. Die Krise hat den Düsseldorfer Konsumgüterhersteller Henkel erfasst. Das Unternehmen verschärft deshalb sein Sparprogramm: die Produktion wird teilweise stillgelegt, Kurzarbeit eingeführt und Investitionen zurückgefahren. Das Jahr 2008 war allerdings noch gut gelaufen.

Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch den Konsumgüterhersteller Henkel erreicht. Daher kündigte Vorstandschef Kasper Rorsted am Mittwoch in Düsseldorf bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2008 weitere Kostensenkungen an. Je nach Markterfordernissen würden einzelne Klebstoff-Produktionsstätten zeitweise geschlossen. Dabei schloss er Kurzarbeit nicht aus. Die Investitonen würden um knapp ein Drittel reduziert, Mittel für Zukäufe eingefroren.

Mit Blick auf 2009 sagte Rorsted, dass dies kein einfaches Jahr werden werde. Man sei jedoch gerüstet, gestärkt aus dem schwierigen Umfeld hervorzugehen. «Quantifizierte Aussagen» wolle Henkel erst treffen, sobald für die Märkte «tragfähige Annahmen» vorlägen, hieß es. Henkel beschäftigt weltweit nach eigenen Angaben rund 55.000 Mitarbeiter, 80 Prozent davon außerhalb Deutschlands.

Umsatz 2008 gesteigert

Im abgelaufenen Jahr steigerte Henkel seinen Umsatz um mehr als acht Prozent auf 14,1 Milliarden Euro, wie der Produzent von bekannten Wasch- und Reinigungsmitteln (Pril, dato, Somat) mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging hingegen wegen hoher Restrukturierungskosten und der Integration des britischen Klebstoffherstellers National Starch auf 779 Millionen Euro zurück, stieg jedoch bereinigt um diese Effekte um mehr als sechs Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Unter dem Strich verblieben Henkel 2008 nach Anteilen Dritter mit 1,22 Milliarden Euro knapp ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Bereinigt lag der Überschuss bei 945 Millionen Euro.

Zukauf in der Klebstoffsparte

Im Waschmittelbereich (Persil, Spee, Weißer Riese, Perwoll) stiegen die Umsätze den Angaben zufolge nominal leicht um 0,6 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis fiel dagegen um rund vier Prozent auf 439 Millionen Euro. Der Bereich Kosmetik (bac, Fa, Theramed) erlöste mit nominal knapp 3,1 Milliarden Euro rund 1,5 Prozent mehr. Das bereinigte Ebit stieg um 4,1 Prozent auf 376 Millionen Euro. Die Klebstoffsparte (Pattex, Metylan) setzte nach dem Kauf von National Starch mit 6,7 Milliarden Euro rund 17 Prozent mehr um. Das Ebit stieg um knapp sechs Prozent auf 658 Millionen Euro.

Die Börse reagierte positiv. Bis 10.20 Uhr legte der Wert der Aktien 7,4 Prozent auf 19,17 Euro zu und führten damit die Liste der DAX-Gewinner an. (ddp)

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