Hofheim-Wallau. . Politische Gefangene sollen in der DDR auch für Ikea Möbel gefertigt haben. Der schwedische Konzern will nun Licht ins Dunkel des Zwangsarbeitersystems bringen und fordert Zeugen auf, sich zu melden.

Das schwedische Möbelunternehmen Ikea will Licht in seine Rolle im Zwangsarbeitssystem der DDR bringen. Die Firma hat dazu nach eigenen Angaben vom Montag eine Hotline eingerichtet, unter der sich Menschen melden und zur Aufklärung beitragen können. Der Konzern erhofft sich dadurch ein möglichst vollständiges Bild, inwieweit etwa politische Gefangene in der DDR zur Produktion von Ikea-Produkten herangezogen wurden.

Neben Ikea wird auch anderen Firmen vorgeworfen, in den 60er bis 80er Jahren in der damaligen DDR in Kauf genommen zu haben, dass Gefangene Produkte für den Westmarkt produzieren.

Hotline und Mail-Adresse geschaltet

„Ikea verurteilt die Beschäftigung von politischen Gefangenen in der Produktion auf das Schärfste“, stellte der Konzern klar. Die Vorwürfe nehme man sehr ernst.

Mit der Aufklärung hat Ikea ein Team von Historikern, Sozialwissenschaftlern und Ermittlungsexperten unter Ägide der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young beauftragt. Das Team ist telefonisch montags bis freitags von 9.00 bis 20.00 Uhr unter der gebührenfreien Nummer 0800/0007303, per Mail unter DDRAufarbeitung.IKEA@de.ey.com oder per Post an die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stichwort: IKEA DDR Aufarbeitung, Mergenthalerallee 3-5, 65760 Eschborn, zu erreichen. (dapd)