München/Düsseldorf. In der deutschen Rüstungsindustrie deutet sich möglicherweise eine Fusion an. Laut einem Medienbericht gibt es beim Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann Überlegungen, sich mit dem Düsseldorfer Mitbewerber Rheinmetall zusammen zu tun.
Deutschlands größter Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) soll nach dem Willen eines Anteilseigners in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden und sich mit dem Konkurrenten Rheinmetall zusammenschließen. "Ich kann mir eine Aktiengesellschaft vorstellen. Unser größter Konkurrent und gleichzeitig Kooperationspartner Rheinmetall ist börsennotiert. Dort sind die früheren Familieneigner schon vor Jahren ausgestiegen. Es wäre sinnvoll, wir würden den Weg mit Rheinmetall in eine gemeinsame AG gehen", sagte KMW-Miteigentümer Burkhart Braunbehrens der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe).
Braunbehrens will eine Öffnung auf Eigentümerseite. "Eine Beteiligung an einem Rüstungsunternehmen sollte auch die Möglichkeit bieten, es verlassen zu können, wenn man die öffentliche Kontroverse nicht mittragen oder sich nicht aktiv beteiligen möchte. Rüstung ist nicht jedermanns Sache." Derzeit sei das in der Familiengesellschaft nicht möglich. "Unsere Familie diskutiert seit 40 Jahren, ob wir unsere Anteile verkaufen können."
KMW und die Wegmann-Dachgesellschaft erwirtschaften rund eine Milliarde Euro Umsatz. Der Familienstamm Braunbehrens hält knapp die Hälfte des KMW-Kapitals. (dapd)