Frankfurt/Main. Fiat plant einem Zeitungsbericht zufolge für den Fall einer Opel-Übernahme drastische Einsparungen. Der Konzern wolle zehn Autofabriken oder Motorenwerke ganz oder teilweise schließen, darunter die Produktion von Getrieben in Bochum. Fiat hat den Bericht unterdessen zurückgewiesen.

Der italienische Autobauer Fiat plant einem Zeitungsbericht zufolge für den Fall einer Opel-Übernahme drastische Einsparungen. Der Konzern wolle zehn Autofabriken oder Getriebewerke ganz oder teilweise schließen, zitierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" aus einem internen Strategiepapier namens «Project Football», das der Zeitung vorlag. Betroffen sind demnach bei Fiat und GM/Opel zusammen etwa 18.000 der rund 108.000 Beschäftigten. Das Strategiepapier ist der «FAZ» zufolge auf den 3. April datiert.

Der italienische Autobauer Fiat hat einen Zeitungsbericht über Schließungspläne bei Opel-Werken dementiert. Das Unternehmen wies am Dienstagabend den Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zurück.

Hauptlast der Einsparungen in England und Italien

Die Hauptlast der geplanten Einsparungen hätten England mit der Opel-Schwester Vauxhall und Italien zu tragen. (Foto: ap)
Die Hauptlast der geplanten Einsparungen hätten England mit der Opel-Schwester Vauxhall und Italien zu tragen. (Foto: ap) © AP

Wie die Zeitung weiter berichtete, sollen die GM-Endmontage-Werke an den englischen Standorten Luton und Ellesmere Port sowie im belgischen Antwerpen geschlossen werden. Die Schließung drohe auch den Fiat-Werken Pomigliano und Termini Imerese in Süditalien. Zusammengezählt nutzen Fiat und GM/Opel demnach heute 23 Standorte, um fast vier Millionen Autos zu bauen. Die Hauptlast der geplanten Einsparungen hätten England mit der Opel-Schwester Vauxhall und Italien zu tragen.

Deutschland sei in der Endmontage nicht von Schließungsplänen betroffen, hieß es weiter. Ganz oder teilweise geschlossen werden solle aber die Produktion von Motoren und Getrieben in Bochum, Kaiserslautern und Rüsselsheim. In diesen Unternehmensteilen arbeiten demnach 3600 Menschen. Die zehn geplanten Schließungen sollten bis 2016 erfolgen, als erstes wäre dem Bericht zufolge Antwerpen an der Reihe. (afp)

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