San Francisco. Es sind längst nicht mehr nur Bücher, mit denen der Onlinehändler sein Geld verdient. Dass die Gewinne, die Amazon jetzt präsentierte, so hoch ausfallen, liegt nicht zuletzt am Kindle Fire, dem E-Book-Reader, den das Unternehmen vertreibt. Die Analysten zeigten sich zufrieden.

Anziehende Verkäufe von digitalen Medien auch über den Kindle Fire haben Amazon.com einen Gewinn deutlich über Erwartungen beschert. Der weltgrößte Onlinehändler verkündete am Donnerstag nach US-Börsenschluss zudem Fortschritte bei der Kostenreduktion. Der Nettogewinn fiel zwar auf 130 Millionen Dollar nach 201 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Mit 28 Cent je Aktie lag er jedoch ein mehrfaches über den sieben Cent je Aktie, die Analysten erwartet hatten. Der Umsatz kletterte um 34 Prozent auf 13,18 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls höher als vorhergesagt.

Amazon-Aktien schossen im nachbörslichen Handel um fast 15 Prozent in die Höhe. Experten verwiesen auf den zunehmend Absatz von digitalen Inhalten wie Medien und Spiele. Dies zeige, dass die vom US-Unternehmen angestrebte stärkere Ausrichtung auf derartige Produkte an Fahrt gewinne. Jordan Rohan von Stifel Nicolaus sprach insbesondere von einem Zeichen, dass die Lesegeräte Kindle und das neue Kindle Fire wie geplant den Absatz der digitalen Produkte vorantrieben. Mit den Geräten konkurriert Amazon gegen Apple. In einer Konferenzschaltung erklärten Amazon-Manager, der Absatz dürfe sich weiter beschleunigen. (rtr)