Essen.. Shell und Exxon Mobil (Esso) verbuchten in den ersten drei Monaten des Jahres Milliardengewinne. Sie profitieren von den steigenden Ölpreisen. Die Gewinne resultieren aber nicht aus dem Tankstellengeschäft, sondern aus der Erdölförderung.

Während die Autofahrer täglich an der Tankstelle die hohen Spritpreise verfluchen, jubelt der Ölkonzern Shell über seinen satten Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres. Die Niederländer verdienten 6,6 Milliarden Euro. Das sind knapp drei Millionen Euro pro Stunde.

Shell – nach BP/Aral der zweitgrößte Tankstellenbetreiber in Deutschland – profitierte weltweit vom hohen Ölpreis. Der Preis pro Barrel für die Sorte Brent kratzte am Donnerstag an der 120-Dollar-Marke. Seit Jahresbeginn überstieg er häufiger sogar die 125-Dollar-Grenze. Entsprechend entwickelte sich der Gewinn der Niederländer. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist das ein Minus von einem Prozent. Shell erklärt es mit niedrigen Gaspreisen in Nordamerika.

Nicht ganz so fulminant verlief das Geschäft des weltgrößten Ölkonzerns Exxon Mobil. Der Nettogewinn der Amerikaner, die Esso-Tankstellen betreiben, sank von Januar bis März auf immer noch glänzende 7,2 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal waren noch 8,1 Milliarden Euro übrig geblieben. Die Aktionäre können dennoch frohlocken: Exxon Mobil kündigte am Donnerstag an, die quartalsweise ausgezahlte Dividende um stattliche 21 Prozent auf 43 Cent pro Aktie zu erhöhen. Exxon dürfte damit zum größten Dividendenzahler der Welt aufsteigen.

Größter Dividendenzahler der Welt

Den Ölmultis ging es schon im vergangenen Jahr glänzend. Dank der immer weiter steigenden Spritpreise rangierten sie auf der prestigeträchtigen Rangliste des US-Magazins Forbes für 2011 ganz oben. Nur der US-Elektronikkonzern Apple mit einem Gewinn von 25 Milliarden Euro schloss das Jahr auf Augenhöhe mit den Ölmultis ab.

Grund für den hohen Preis von 1,70 Euro und mehr für den Liter Super sind aber nicht nur die sprudelnden Gewinne der Konzerne, die sie in erster Linie aus der Ölförderung und nicht im Endkundengeschäft abschöpfen. Der Mineralölwirtschaftsverband weist in stoischer Regelmäßigkeit darauf hin, dass die Tankstellenketten nur wenige Cent pro Liter verdienten. Von dem steigenden Ölpreis profitiere in erster Linie der Staat.