Dortmund. Die Stadtwerke erwägen, eine Idee aus Leipzig aufzugreifen und eine Aktionswoche anzubieten, in der Autofahrer gratis in Bus und Bahn mitfahren. Ein entsprechender Vorschlag der Grünen fiel gestern auf fruchtbaren Boden.

Die Stadtwerke erwägen, eine Idee aus Leipzig aufzugreifen und eine Aktionswoche anzubieten, in der Autofahrer gratis in Bus und Bahn mitfahren. Ein entsprechender Vorschlag der Grünen fiel gestern auf fruchtbaren Boden.

Der Fahrzeugschein soll eine Woche lang als Ticket dienen - „wir halten das grundsätzlich für eine pfiffige Idee, mit der wir uns beschäftigen“, reagiert Stadtwerke-Sprecher Bernd Winkelmann. „Wir finden es gut, durch unterschiedliche Aktionen in Städten Anreize für Autofahrer zu schaffen, zumindest zeitweise auf das eigene Auto zu verzichten.“

Fahrzeugschein gegen ein Bus- und Bahnticket eingetauscht

Die Stadtwerke betreten mit solchen Aktionen kein Neuland. In den 90-er Jahren konnten Autofahrer einhundert Tage lang ihren Führerschein hinterlegen und Bus und Bahn gratis fahren. Dabei handelte es sich um eine Aktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale. Senioren, die ganz auf seinen Führerschein verzichten und ihn abgeben, erhalten bereits ein Monatsticket.

Auch der Idee aus Leipzig kann Winkelmann viel abgewinnen. Dort haben in diesem Monat 6000 Autofahrer ihren Fahrzeugschein gegen ein Bus- und Bahnticket eingetauscht. „Wir werden nach der Meisterfeier Kontakt mit den Leipziger Verkehrsbetrieben aufnehmen, um eine ähnliche Aktion in Dortmund abzusprechen.

Das wird den Grünen gefallen, die eine Übernahme der Leipziger Idee gewünscht hatten. „Als Grüne wollen wir erreichen, dass mehr Menschen Busse und Bahnen nutzen und auf ihr Auto verzichten“, so Fraktionschef Mario Krüger.

Fahrgastzahl stagniert

Und Ingrid Reuter ergänzt: „Viele Autofahrer stehen auch innerstädtisch immer häufiger im Stau. Durch immer mehr Straßen sind diese Probleme nicht zu lösen.“ Die Grünen wissen, dass die Fahrgastzahlen der Dortmunder Stadtwerke zum ersten Mal seit vielen Jahren stagnieren. Eine Kampagne käme also gerade jetzt zur richtigen Zeit.

„Viele Menschen setzen sich noch immer trotz guter Alternativen auch innerstädtisch hinter das Steuer ihres Wagens“, bedauert Ingrid Reuter. „Gerade vor dem Hintergrund des hohen Spritpreise sollten immer mehr von ihnen ins Grübeln kommen“, findet Mario Krüger. Für ein Umsteigen sprächen verkehrs- gesundheits- und klimapolitische Gründe. Ein Monatsticket koste so viel wie eine einzige Tankfüllung, rechnen die Grünen vor. Und die Stadtwerke greifen den Spielball auf.