Bielefeld. . Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) fordert angesichts der Dioxin-Belastung in Eiern kürzere Prüffristen für Lebensmittel. Die Eigenkontrollen der Betriebe dauerten zu lange. Das Land NRW will die Bürger so besser schützen. Unterdessen läuft die Suche nach der Ursache für dioxinbelastete Eier auf dem Bio-Hof im ostwestfälischen Stemwede weiter.

Als Konsequenz aus den Funden von dioxinbelasteten Eiern will das Land Nordrhein-Westfalen die Verbraucher besser schützen. Es müsse geprüft werden, ob das System der Eigenkontrollen durch die Betriebe in seiner jetzigen Form noch Bestand haben könne oder ob der Gesetzgeber nicht feste Prüffristen vorgeben sollte, sagte Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) der in Bielefeld erscheinenden „Neuen Westfälischen“.

Es mache keinen Sinn, dass Untersuchungsergebnisse der privaten Eigenkontrollen erst nach vier Wochen vorlägen, kritisierte der Minister. Lebensmittel seien dann längst verzehrt. Remmel kündigte einen Vorschlag für eine künftige Vorgehensweise in solchen Fällen auf der Agrarministerkonferenz in der kommenden Woche an.

Zugleich kritisierte er die Nahrungsmittelindustrie. Sie sei ihren Verpflichtungen offenbar nicht nachgekommen. Der Staat könne „nicht zum Reparaturbetrieb für Versäumnisse der Lebensmittelbranche“ werden, sagte er dem Blatt.

Die Suche nach der Ursache für die Belastung dauert an

Unterdessen läuft die Suche nach der Ursache für dioxinbelastete Eier auf dem Bio-Hof im ostwestfälischen Stemwede weiter. Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt schließt nach Futtermitteln und Tränkwasser auch den Boden aus. „Auch die Bodenproben sind negativ“, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums am Dienstag.

Bis Ende der Woche sollen weitere Proben aus den Ställen untersucht werden, darunter der Einstreu. Außerdem überprüfe die Aufsichtsbehörde die Vertriebswege des Stemweder Betriebs. Der Biohof im Kreis Minden-Lübbecke bleibt weiterhin gesperrt. (dapd)