Berlin. . Das Jahr 2011 war für die Deutsche Bahn ein äußerst erfolgreiches: Der Schienenkonzern beförderte deutlich mehr Passagiere. Damit stiegen auch Umsatz und Gewinn. Bahn-Chef Grube lobte zudem die verbesserte Servicequalität.
Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr ein deutliches Plus beim Umsatz und Gewinn eingefahren. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zu 2010 um 10,1 Prozent auf den Rekordwert von knapp 38 Milliarden Euro, wie Konzernchef Rüdiger Grube am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Nettogewinn stieg um knapp 26 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
"Das war insgesamt ein sehr gutes Jahr, sowohl für die Kunden als auch für unsere Mitarbeiter und unseren Eigentümer", zog Grube eine positive Bilanz. Nach der Weltwirtschaftskrise 2009 habe der Konzern binnen zwei Jahren seinen Umsatz um neun Milliarden Euro ausgebaut. Die Deutsche Bahn habe im vergangenen Jahr aber "nicht nur die wirtschaftlichen und finanziellen Kennzahlen deutlich verbessern können, sondern auch merkliche Fortschritte beim Service und der Qualität für unsere Kunden gemacht", sagte Grube
Vor allem im Fernverkehr sei die Bahn dank ihrer Qualitätsoffensive "deutlich besser" geworden, betonte der Bahn-Chef. Der Gesamtkonzern verzeichnete bei den Fahrgästen seinen Angaben zufolge ein Plus von 3,8 Millionen. Ohne die britische Konzerntochter Arriva erhöhte sich die Zahl der Reisenden im Schienenpersonenverkehr um 1,6 Prozent auf den neuen Rekordwert von 1,98 Milliarden.
Fernverkehr leidet unter verschiedenen Faktoren
Gemessen an Personenkilometern ging beim Fernverkehr allerdings die Verkehrsleistung im Vergleich zum Vorjahr zurück, weil die Bahn 2010 unter anderem vom Pilotenstreik und der Aschewolke des isländischen Gletschervulkans Eyjafjöll profitiert hatte. Zugleich machten sich laut Grube das Aussetzen der Wehrpflicht sowie umfassende Bauarbeiten am Schienennetz bemerkbar. Der Regionalverkehr hingegen legte um 2,6 Prozent zu.
Verbessert hätten sich auch die Pünktlichkeitswerte, hob Grube hervor. So habe sich die Gesamtpünklichkeit gegenüber 2010 um weitere zwei Prozent auf 92,9 Prozent verbessert. Dass die Bahn auch nicht verschweige, "wenn es mal nicht so gut läuft", werde von den Kunden sehr geschätzt, sagte er und verwies auf die seit September im Internet veröffentlichten Pünktlichkeitswerte. Inzwischen seien diese "auf allen Kanälen verfügbar, vom Internet bis zum Automaten".
Beim Schienengüterverkehr erhöhte sich die Verkehrsleistung um 5,8 Prozent. Die Abkühlung der weltweiten Konjunktur im zweiten Halbjahr 2011 hinterließ aber aufs Jahr betrachtet ihre Spuren, wie Grube sagte.
Bahn investiert 850 Millionen Euro in Bahnhöfe
Insgesamt investierte die Bahn im vergangenen Jahr mehr als 5,1 Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau des Netzes. Im bestehenden Netz wurden nach Angaben der Bahn 1750 Weichen und mehr als 3900 Kilometer Schienen erneuert und 2,6 Millionen Schwellen verbaut. In die Modernisierung von Bahnhöfen steckte das Unternehmen im vergangenen Jahr rund 850 Millionen Euro. (afp)