Frankfurt am Main. Wegen Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe fürchtet die Gewerkschaft der Flugsicherung um ihre Existenz. In einem Medienbericht erkärte der GDF-Chef Schäfer, er hoffe auf den Beistand anderer Spartengewerkschaften. Die Lufthansa hatte angekündigt, die GDF wegen Flugausfällen zu verklagen.
Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) fürchtet nach dem gerichtlich für unrechtmäßig erklärten Streik der Vorfeldarbeiter auf dem Frankfurter Flughafen hohe Schadenersatzforderungen. "Es geht um unsere Existenz", sagte der GdF-Vorsitzende Michael Schäfer dem Magazin "Focus" laut Vorabbericht vom Samstag. "Schon 20 bis 30 Millionen Euro könnten wir unmöglich stemmen." Er zähle auf den Beistand der anderen Spartengewerkschaften, sagte Schäfer weiter.
Die Fluggesellschaft Lufthansa bezifferte den Umsatzausfall wegen des tagelangen Streiks gegenüber dem "Focus" auf einen zweistelligen Millionenbetrag im oberen Bereich". Der Flughafenbetreiber Fraport rechnet laut der Zeitschrift mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag.
Das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main hatte auf Antrag von Fraport und Lufthansa am Mittwoch tagelange Streiks der Vorfeldmitarbeiter vorerst gestoppt. Vor dem Gericht verlangen Lufthansa, Air Berlin und Ryanair bereits Schadenersatz wegen Streikankündigungen im vergangenen August von der GdF - insgesamt rund 3,2 Millionen Euro.
In der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) hatte die Gewerkschaft im August die DFS-Mitarbeiter zwei Mal zum Arbeitskampf aufgerufen. Tatsächlich zum Streik kam es jedoch beide Male nicht. (afp)