Düsseldorf. Der Energiekonzern setzt weiterhin auf die umstrittene Gasförder-Methode, die nach Ansicht von Kritikern extrem umweltbelastend ist. Aber auch nach einem Verbot will sich der Konzern nicht aus Deutschland zurückziehen.
Der Energiekonzern Exxon Mobil setzt für sein Erdgasgeschäft trotz Widerstands gegen bestimmte Fördermethoden weiter auf den deutschen Markt. "Wir prüfen, wie viel Gas vorhanden ist und ob es wirtschaftlich zu fördern ist", sagte Exxon-Europachef Gernot Kalkoffen dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Er räumte ein, dass Exxon die Akzeptanz für umstrittene Bohr- und Fördertechniken verbessern müsse.
Protest von Politik und Umweltschützern regt sich vor allem gegen das sogenannte Fracking-Verfahren. Dabei wird zur Erdgasförderung aus schlecht durchlässigem Gestein, den unkonventionellen Lagerstätten, ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien eingesetzt. Kritiker verweisen auf Beispiele aus den USA und Kanada, wo durch diese Methode das Grundwasser extrem belastet wurde. "Immer dort, wo es neue Projekte gibt, sind die Bürger beunruhigt", sagte Kalkoffen. Exxon wartet derzeit auf Genehmigungen für weitere Probebohrungen.
Exxon werde sich vom deutschen Markt auch dann nicht verabschieden, wenn die Politik das Fracking verbiete. "Daran verschwende ich gar keinen Gedanken", erklärte Kalkoffen. Deutschland sei "ein überaus interessanter Markt". Das Land könne die Energiewende nach der Abkehr von der Atomkraft nicht ohne Erdgas schaffen.
Exxon ist nach Firmenangaben der größte deutsche Erdgasproduzent und liefert rund 14 Prozent des inländischen Erdgasverbrauchs. Der Großteil des Gases stammt aus konventionellen Lagerstätten in gut durchlässigen Gesteinen, aus denen das Erdgas ausströmt. (dapd)
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