Düsseldorf. . Bundesagentur für Arbeit rechnet trotz Schuldenkrise nicht mit mehr Arbeitslosen in NRW. Fehlende Fachkräfte führen jedoch zunehmend zu Problemen.

Trotz der Schuldenkrise erwartet die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit auch für 2012 weniger Arbeitslose in NRW. Allerdings werde der Rückgang geringer ausfallen als 2011: In diesem Jahr waren im Durchschnitt 729.000 Menschen in NRW ohne Arbeit (8,1 Prozent), 2010 waren es noch rund 50.000 mehr.

Für 2012 rechnet die Leiterin der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, im Schnitt mit 725.000 Arbeitslosen in NRW. Dies sei aber unter Vorbehalt zu sehen und hänge davon ab, wie Politik und Wirtschaft die Krise in den Griff bekämen. Die kommenden Jahre stünden zudem vor allem im Zeichen der Fachkräftesicherung. Aufgrund des „demografischen Faktors“ würden immer weniger junge Menschen ausgebildet, so Schönefeld. Sie erwartet, dass es bis 2025 rund 1,3 Millionen Erwerbspersonen weniger in NRW gibt und forderte die Unternehmen auf, mehr für die Ausbildung zu tun. Die Betriebe dürften nicht nur auf „formale Qualifikationen“ und Defizite achten.

Derzeit seien viele Menschen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, Unternehmen verzichteten wegen des Fachkräfteengpasses oft auf Aufträge. „Das können wir uns nicht mehr leisten“, sagte Schönefeld. Daneben müssten „anstrengende und schlecht bezahlte Berufe“ wie Pflegeberufe attraktiver gemacht werden. Hier gelte es, die Arbeitsbedingungen auch durch technische Hilfen zu verbessern. Zudem müsse die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss und der Ausbildungsabbrecher reduziert werden.