Berlin. Die Rentner müssen im kommenden Jahr mit einer Nullrunde rechnen. Nur die Rentengarantie der Großen Koalition verhindert, dass die Altersbezüge sogar sinken. Grund: Die Bundesregierung geht von einem Minus bei Löhnen und Gehältern der Arbeitnehmer aus.

Den 20 Millionen Rentnern in der Bundesrepublik droht im kommenden Jahr eine Nullrunde bei den Altersbezügen. Die Bundesregierung unterstellt in ihrer Wirtschaftsannahme rückläufige Löhne im laufenden Jahr, wie eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums am Freitag in Berlin sagte. Die Renten sind an die Lohnentwicklung gekoppelt.

Die Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte weiter, es lasse sich derzeit aber noch nicht sagen, wie sich die Lohnentwicklung auf die Renten im kommenden Jahr auswirke. Denn für deren Berechnung seien allein die beitragspflichtigen Einkommen entscheidend, die nur einen Teil der gesamten Lohnentwicklung ausmachten. Nach Berichten der «Süddeutsche Zeitung» und der «Passauer Neuen Presse» vom Freitag rechnet die Regierung mit einem Minus von 0,5 Prozent bei der Lohnentwicklung.

Entscheidung fällt erst im März

Gekürzt werden die Renten wegen der noch von der großen Koalition eingeführten Rentengarantie jedoch nicht. Die Höhe der Renten richtet sich zwar nach den Einkommen. Wegen der noch von der großen Koalition beschlossenen Rentengarantie wird es aber nicht zu einer Kürzung der Altersbezüge kommen.

Mit rückläufigen Löhnen wird nicht zuletzt wegen der im Zuge der Wirtschaftskrise stark ausgeweiteten Kurzarbeit gerechnet. Die endgültige Entscheidung über die Rentenhöhe ab dem 1. Juli 2010 erfolgt im März. Grundlage sind dann statt Prognosen verlässliche Zahlen des Statistischen Bundesamts über die Entwicklung der Löhne. (afp)