Saarbrücken. . Fast drei Millionen Erwerbstätige in Deutschland galten 2009 als armutsgefährdet. Das geht aus einer Stellungnahme der Bundesregierung hervor, aus der die „Saarbrücker Zeitung“ zitiert.
Arbeit schützt offenbar immer weniger vor drohender Armut. Nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ galten 2009 rund 2,9 Millionen Erwerbstätige in Deutschland als armutsgefährdet. Das waren 7,5 Prozent aller Erwerbstätigen und etwa 250 000 mehr als im Jahr zuvor. Das Blatt beruft sich auf eine aktuelle Stellungnahme der Bundesregierung zu einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.
Nach der offiziellen Statistik sind Beschäftigte armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens verfügen.
„Ein Skandal“
„Es ist ein Skandal, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit in Armut geraten. Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn ist deshalb notwendiger denn je“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, der Zeitung. Menschen die arbeiteten, müssten auch davon leben können.
Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt hatte im ZDF gefordert, dass die öffentliche Hand einspringen solle, wenn Arbeitnehmern ihr Lohn oder Gehalt nicht zum Leben reichen. (mit dapd)