Essen/Düsseldorf. WAZ, NRZ, Westfälische Rundschau und die WGZ Bank haben drei mittelständische Unternehmen aus Duisburg und Essen mit dem „Initiativpreis NRW” ausgezeichnet. Mit dem Preis werden gesellschaftliches Engagement und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region gewürdigt.

Es sind engagierte Unternehmer wie diese, die den Mittelstand stark machen: Auch in diesem Jahr zeichnen WAZ, NRZ, Westfälische Rundschau und WGZ Bank drei Unternehmen aus der Region aus, die sich besonders durch ihren sozialen Einsatz oder durch die Schaffung von Arbeitsplätzen verdient gemacht haben. Fast 60 Unternehmen haben sich um den „Initiativpreis NRW” beworben, der im vergangenen Jahr zum ersten Mal verliehen wurde. Nun stehen die aktuellen Gewinner fest.

Den ersten Preis erhält der Spielwarenhandel, den Boris Roskothen in fünfter Generation in der Duisburger Innenstadt führt. Das 1879 von Heinrich Roskothen gegründete Unternehmen engagiert sich seit geraumer Zeit für Jugendliche aus einem schwierigen sozialen Umfeld. „Mir geht es darum, dass unsere Auszubildenden ihre Persönlichkeit möglichst frei entfalten können und damit auch Verantwortung übernehmen”, sagt der 44-jährige Firmenchef, in dessen Unternehmen elf Beschäftigte arbeiten.

Bei der Auswahl seines Sortiments legt Roskothen Wert darauf, dass die Spielwaren die Entwicklung der Kinder fördern. Gewaltverherrlichende Spiele verkauft er grundsätzlich nicht. „So verbindet Boris Roskothen die Wünsche seiner Kunden nach pädagogisch wertvollen Spielen auf vorbildliche Weise mit den Interessen seiner Mitarbeiter an einem langfristig sicheren Arbeitsplatz. Das ist gesamtgesellschaftliches Engagement im besten Sinne”, betont Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsmitglied der WGZ Bank. Die WGZ ist das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken in NRW.

Der zweite Preis geht an die Essener Softwareschmiede GFOS, die sich seit vielen Jahren um das Thema Bildung verdient macht – in Kindergärten, Schulen und Universitäten. So stellt GFOS bei einem Projekt für vier- bis sechsjährige Kinder aus dem Essener Stadtteil Steele Computer zur Verfügung. „Der Umgang mit einem Computer gehört heute zum täglichen Leben. Bereits Kinder sollten daher die Möglichkeit haben, sich daran zu üben. Doch viele Kinder aus sozial schwächeren Familien verfügen nicht über einen PC im Elternhaus. Da setzen wir an”, sagt GFOS-Geschäftsführer Burkhard Röhrig. An der Universität Duisburg-Essen finanziert das Unternehmen, das rund 140 Mitarbeiter beschäftigt, Stipendien und unterstützt Studenten bei Seminararbeiten.

"Gesellschaftliche Verantwortung"

Mit dem dritten Preis wird der Kaminbauer Hark ausgezeichnet. Ein neuartiges Verbrennungssystem, das von dem Duisburger Unternehmen selbst entwickelt wurde, vergrößert die Energieeffizienz, reduziert den Feinstaubausstoß und trägt somit zum Schutz der Umwelt bei. Teil des neuen Ofentyps ist ein Schaumkeramikfilter, den Entwicklungsleiter Andreas Schreier bis zur Marktreife brachte. Angesichts der großen Nachfrage von Kunden konnte das Unternehmen die Belegschaft in den vergangenen drei Jahren von 450 auf zuletzt mehr als 700 Beschäftigte vergrößern.

WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz würdigte die Preisträger. Sie seien nicht am kurzfristigen Gewinn, sondern an einer langfristigen Strategie interessiert: „Mittelständler wissen sehr genau um ihre gesellschaftliche Verantwortung.”

Der erste Preis ist mit 15 000 Euro dotiert, die Plätze zwei und drei mit 10 000 beziehungsweise 5000 Euro. Zur Jury gehörten unter anderem Arist von Schlippe von der Universität Witten-Herdecke, Uwe Berghaus von der WGZ Bank und WAZ-Wirtschaftschef Thomas Wels.