Berlin. .
Die Hessen haben im bundesweiten Vergleich die dicksten Sparkonten. Ihr Guthaben auf Giro- und Sparkonten, Tagesgeldkonten und in Festgeldern betrug 2010 pro Kopf durchschnittlich rund 33 230 Euro,so eine Studie der Postbank.
Dies war deutlich mehr als der Bundesschnitt von 18 322 Euro. Die Hessen, die über eine vergleichsweise hohe Kaufkraft verfügen, sind damit das dritte Jahr in Folge Spitzenreiter bei den klassischen Sparanlagen. Auf Rang zwei folgen die Hamburger (23 338 Euro), dahinter die Bayern (21 820 Euro) und auf Platz vier die sprichwörtlich sparsamen Schwaben (Baden-Württemberg: 20 400 Euro). Die Nordrhein-Westfalen lagen mit rund 16.000 Euro auf Platz zehn und bereits unter dem Bundesdurchschnitt.
Deutlich abgeschlagen sind die Sparer in Ostdeutschland. Obwohl ihre Guthaben im vorigen Jahr stiegen, verfügen sie nur über rund ein Drittel des finanziellen Polsters von Spitzenreiter Hessen und nur etwa über die Hälfte des bundesweiten Schnitts. Damit belegen die neuen Länder wie bisher die fünf letzten Plätze. In Mecklenburg-Vorpommern haben die Menschen nur 9.603 Euro in klassischen Sparanlagen investiert.
Die Postbank-Experten gehen davon aus, dass die Deutschen wegen anziehender Inflation in diesem und im kommenden Jahr von ihrem verfügbaren Einkommen weniger auf die hohe Kante legen als zuletzt. Betrug die sogenannte Sparquote 2008 noch 11,7 Prozent, dürfte sie nach 11,3 Prozent 2010 nun im laufenden Jahr auf 11,1 Prozent sinken. Im nächsten Jahr wird die Quote der Postbank zufolge auf 10,5 Prozent zurückgehen.
Aus der Umfrage geht nicht hervor, wie viel die Bürger in Fonds, Aktien, Versicherungen angelegt haben. Auch lässt sie keine umfassende Aussagen über die Einkommens- und Vermögenssituation zu. (rtr)