San Francisco. . Seit dem Rückzug von Steve Jobs führen fünf Manager den Apple-Konzern. Teils sind sie schon seit mehr als zehn Jahren bei dem Konzern. Bisher standen sie in der Öffentlichkeit im Schatten des charismatischen Firmenchefs.

Auch nach dem Tod von Steve Jobs wird die von ihm gegründete und zum Weltkonzern gewachsene Firma Apple weiter wachsen. Jobs war zwar vielleicht derjenige, der die visionären Ideen hatte, der die Konzepte für neue Produkte vorantrieb, aber der Erfolg von Apple war nicht allein sein Werk. Und deshalb waren sich Analysten schon nach seinem Rücktritt als Vorstandsvorsitzender Ende August sicher, dass Apple ohne Jobs nicht nur weiter bestehen, sondern in den nächsten Jahren sogar noch wachsen wird.

Der charismatische Jobs hat in den vergangenen Jahren ein Managementteam um sich versammelt und ausgebildet, das seine Vorgaben und Pläne für den Konzern weiterverfolgen wird. Zu den wichtigen Managern gehören Jonathan Ive, der für das minimalistische Design der Apple-Produkte verantwortlich ist, Marketing-Chef Philip Schiller und Scott Forstall, der die Software der iPhones betreut. Und dann ist da natürlich der neue Apple-Chef Tim Cook, der bereits seit Jahren das Tagesgeschäft des Konzerns bestreitet. "Die Leute von der Bank bei Apple sind extrem stark", sagte die Analystin Shannon Cross von Cross Research vor wenigen Wochen.

"Steve Jobs hat eine Kultur der Innovation installiert"

Zudem sind das Streben nach Innovation und der Wille, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein, bei Apple zum Programm geworden. "Steve Jobs hat bei Apple eine Kultur der Innovation installiert", sagt Cross. Und auch Terry Connelly, Dekan an der Ageno School of Business in San Francisco, sieht alle Anzeichen dafür, dass es dem Konzern gelungen ist, "das Genie in der Unternehmens-DNA festzuschreiben". Wie lange das anhält und wie der neue Apple-Chef Cook mit dem Wettbewerbsdruck umgeht, wird man noch sehen. Denn der Konkurrenzkampf wird härter - vor allem durch Google mit seinem eigenen Betriebssystem für Smartphones und Tablet-PCs.

Unter Cook hat Apple bereits in den vergangenen Jahren deutlich zulegen können. Als er Jobs 2009 krankheitsbedingt vertrat, stieg der Aktienkurs von Apple um 62 Prozent. Und im vergangenen Quartal verkaufte Apple - ebenfalls unter Cook - 9,25 Millionen iPads und 20,3 Millionen iPhones - bei den iPhones lag diese Zahl deutlich höher als von Analysten erwartet.

Fünf Männer führen Apple

Durch Cooks Management hat Apple zudem 72,6 Milliarden Dollar an flüssigen Mitteln und börsenfähigen Wertpapieren angehäuft - Geld, mit dem es seine Vormachtstellung bei tragbaren Elektronikgeräten weiter festigen könnte. Und die werden mit oder ohne Jobs beliebt bleiben, wie Michael Gartenberg sagt, Analyst bei Gartner Research. Die Kunden kauften Apple-Produkte, weil sie von Apple seien, nicht wegen Steve Jobs.

Es gebe jetzt sicher eine Zeit des Übergangs, sagt Gartenberg. Das bedeute aber nicht, dass Apple sich grundlegend ändern werde oder müsse. Und Connelly verweist darauf, dass auch Firmen wie IBM, McDonald's oder Ford irgendwann ihren visionären Chef verloren haben. Und so sei auch Apple nicht notwendigerweise auf die Unsterblichkeit des Gründers angewiesen.

Jobs führte Apple gemeinsam mit Managern, die teilweise seit mehr als zehn Jahren für den Konzern tätig sind - ungewöhnlich für ein Unternehmen der schnelllebigen Technologiebranche. Im folgenden einige Mitglieder der Apple-Führung nach dem Rückzug von Jobs als Vorstandsvorsitzender im August.

- Tim Cook: Jobs’ Nachfolger als Vorstandsvorsitzender war zuvor Geschäftsführer und führte Apple bereits während der drei krankheitsbedingten Auszeiten von Jobs. Er kam 1998 als Vizepräsident für das weltweite Geschäft zu Apple. Ihm wird angerechnet, die Herstellungsprozesse optimiert zu haben, um chronische Produktverzögerungen und Beschaffungsprobleme auszumerzen. Cook galt als Mann im Hintergrund, an den Präsentationen der neuen Apple-Produkte war er nicht beteiligt. Vor seiner Arbeit bei Apple war Cook bei Campaq und IBM beschäftigt.

- Peter Oppenheimer: Die Position des Finanzchefs gilt bei vielen Unternehmen als Sprungbrett in den Chefsessel. Nicht so bei Apple, wo die Finanzen anscheinend hinter der Technologie und dem Design zurückstecken müssen. Oppenheimer wurden nie als Kandidat für die Nachfolge von Steve Jobs genannt. Er arbeitet seit 1996 für Apple.

- Philip Schiller: Der Marketingleiter nimmt häufig an den medial intensiv begleiteten Produktpräsentationen von Apple teil. Er stand jedoch stets im Schatten von Jobs, der die Präsentationen und das Marketing stets genau überwachte. Schillers Karriere gleicht der von Jobs: Er begann in den 80er Jahren bei Apple, arbeitete dann für andere Unternehmen und kehrte 1997 zurück.

- Jonathan Ive: Der Chefdesigner ist seit 1996 verantwortlich für das Aussehen der Apple-Produkte. Er entwarf den iMac, den iPod und das iPhone und gewann zahlreiche Design-Preise. 2007 erklärte er in einem Interview, Jobs achte auf jedes Detail, auch auf solche, die oft übersehen würden, wie Kabel und Ladegeräte.

- Scott Forstall: Der Leiter der Software-Entwicklung für das iPhone und das iPad arbeitete schon bei Next mit Jobs zusammen, dem Unternehmen, das Jobs in den 80er Jahren gründete. Apple übernahm Next 1997. Forstall ist der Architekt des Mac-Betriebssystems OS X. (dapd)

Apples neues iPhone 4S

"Let's talk iPhone" hatte Apple gebeten - und der US-Computerkonzern sprach am Dienstag übers iPhone. Anders als von so manchem erwartet, ... © AP
... sieht zwar fast genauso aus wie sein Vorgänger, ...
... sieht zwar fast genauso aus wie sein Vorgänger, ... © AFP
... soll aber unter anderem deutlich schneller sein, wie Apples Marketingchef Phil Schiller erläuterte.
... soll aber unter anderem deutlich schneller sein, wie Apples Marketingchef Phil Schiller erläuterte. © AFP
Die wohl wichtigste neue Funktion: Spracherkennung.
Die wohl wichtigste neue Funktion: Spracherkennung. © AFP
In das Betriebssystem integriert ...
In das Betriebssystem integriert ... © REUTERS
... ist  die Sprachassistentin
... ist die Sprachassistentin "Siri", die auf gesprochene Fragen und Anweisungen reagiert. "Siri" ... © REUTERS
... liefert Antworten auf Fragen und reagiert auf Anweisungen ...
... liefert Antworten auf Fragen und reagiert auf Anweisungen ... © REUTERS
Auch neu: Prozessor und Kamera. Der Prozessor ...
Auch neu: Prozessor und Kamera. Der Prozessor ... © REUTERS
... ist schneller, was unter anderem eine verbesserte und realistischere Darstellung ...
... ist schneller, was unter anderem eine verbesserte und realistischere Darstellung ... © REUTERS
... bei Action-Spielen ermöglichen soll. Außerdem ...
... bei Action-Spielen ermöglichen soll. Außerdem ... © REUTERS
... verfügt die Kamera des Geräts ...
... verfügt die Kamera des Geräts ... © AFP
über einen höherauflösenden Sensor als die des Vorgängermodells.
über einen höherauflösenden Sensor als die des Vorgängermodells. © REUTERS
Fotos sollen so ...
Fotos sollen so ... © AP
... bis zu 30 Prozent schärfer werden.
... bis zu 30 Prozent schärfer werden. © AP
Apple-Marketing-Mann Philip Schiller demonstrierte das an einem Beispielbild.
Apple-Marketing-Mann Philip Schiller demonstrierte das an einem Beispielbild. © REUTERS
Das iPhone 4S soll wieder in Schwarz ...
Das iPhone 4S soll wieder in Schwarz ... © AFP
... und Weiß erhältlich sein. Mit Zweijahres-Vertrag soll es in den USA als 16-Gigabyte-Version 199 Dollar (150 Euro) kosten.
... und Weiß erhältlich sein. Mit Zweijahres-Vertrag soll es in den USA als 16-Gigabyte-Version 199 Dollar (150 Euro) kosten. © AP
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