Frankfurt/Main. Die staatlich gestützte Commerzbank hat auch im zweiten Quartal verluste geschrieben. Noch immer belastet die Bank die Finanzkrise sowie die Übernahme der Dresdner Bank.
Hohe Abschreibungen wegen der Finanzkrise haben der Commerzbank im zweiten Quartal erneut einen Millionenverlust beschert. Beim Ergebnis nach Steuern fuhr die Bank ein Minus von 746 Millionen Euro ein, wie das zweitgrößte deutsche Geldinstitut am Donnerstag mitteilte. Erwartet worden war lediglich ein Verlust von 636 Millionen Euro, im Vorjahresquartal war ein Gewinn von 200 Millionen Euro erzielt worden.
Die Abschreibungen summierten sich den Angaben zufolge auf 621 Millionen Euro. Zwar konnte die Bank von der positiven Entwicklung im Anleihegeschäft profitieren und ein positives Handelsergebnis erzielen, das von 53 Millionen Euro im Vorjahr auf 93 Millionen Euro stieg. Dieses Ergebnis wurde aber durch gesunkene Erträge aus dem Kundengeschäft im Bereich Aktienderivate geschmälert.
Beim Ergebnis aus Finanzanlagen von 172 Millionen Euro standen Erträge aus dem Verkauf von Industriebeteiligungen (Linde, Lufthansa, ThyssenKrupp) weiteren Abschreibungen auf strukturierte Kreditprodukte gegenüber.
In die Zukunft blickt der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing mit Vorsicht. «2009 bleibt ein herausforderndes Jahr, aber wir sind auf dem richtigen Weg», sagte er. Eine genaue Prognose für das Gesamtjahr machte er nicht, sagte aber, dass die Ziele für die «Roadmap 2012» weiter umgesetzt würden. «Auch bei der Dresdner-Bank-Integration liegen wir voll im Plan», sagte Blessing.
Die Commerzbank war infolge der Finanzkrise und der Übernahme der Dresdner Bank in Schwierigkeiten geraten und musste um Staatshilfe bitten. Insgesamt unterstützt der Staat die Commerzbank mit Hilfen von 18,2 Milliarden Euro und ist mit einem Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie Großaktionär. (ddp)