Berlin. . Es kommt Musik in den Online-Musikmarkt: Die Metrotochter MediaSaturn startet jetzt mit einem eigenen Online-Musikdienst und macht damit auch Apple Konkurrenz.
Deutschlands größter Handelskonzern Metro hat lange Zeit das boomende Internetgeschäft verschlafen. Doch jetzt will er verlorenen Boden gutmachen und schreckt dabei vor dem Angriff auf große Namen nicht zurück. Am Donnerstag startete die Konzerntochter Media-Saturn den neuen Online-Musikdienst „Juke“. Er soll nicht zuletzt Apples-Musikladen iTunes Kunden abspenstig machen.
Dabei setzt die Metro-Tochter allerdings auf ein ganz anderes Konzept. Während die Kunden bei iTunes einzelne Musikstücke erwerben, ist „Juke“ ein sogenannter Streaming-Dienst. Gegen eine monatliche Abonnementgebühr in Höhe von 9,99 Euro können die Kunden per Computer oder Smartphone unbegrenzt Musik nach Wahl aus dem Internet hören und haben dabei Zugriff auf 13 Millionen Titel aller großen Musiklabels. Der Vorteil: Die Stücke können heruntergeladen und gespeichert werden, so dass auch ohne Internetverbindung der Musikgenuss möglich ist. Der Nachteil: Wird das Abo gekündigt, werden auch alle Stücke automatisch wieder gelöscht.
Europa im Blick
Media-Saturn ist nicht der erste Wettbewerber, der mit so einem Konzept antritt. Doch hat Europas größter Elektronikhändler deutlich mehr Macht als die Konkurrenz, um sich auf dem Markt durchzusetzen - und ehrgeizige Pläne. „Wir starten zunächst in Deutschland, werden dann das Geschäft aber sehr schnell auf ganz Europa ausweiten“, zitierte das „Handelsblatt“ Frank Taubert. Er ist Geschäftsführer der Media-Saturn-Tochter „24-7 Entertainment“, die für das Angebot von „Juke“ verantwortlich ist. Der Musikdienst soll sehr schnell mehrere Hunderttausend Kunden gewinnen.
Auch in den Läden von Media Markt und Saturn will der Handelsriese für das neue Angebot werben und nimmt dabei in Kauf, dass er sich selbst Konkurrenz macht. Denn die Elektronikmärkte gehören zu den größten CD-Verkäufern Deutschlands. Doch sieht der Konzern keine Alternative: „Wenn wir es nicht tun, tut es ein anderer“, sagte ein Unternehmenssprecher. (dapd)