BEI DER ARBEIT Dortmund. Sie fehlen in keiner Krimiserie: Rechtsmediziner. Für alle realen ungeklärten Todesfälle in Dortmund, Hagen, Arnsberg, Siegen und Umgebung sind Dr. ...

... Ralf Zweihoff (51) und seine fünf Mitarbeiter von der Rechtsmedizin des Dortmunder Gesundheitsamtes zuständig. 800 Obduktionen führen sie in zwei Dreier-Teams jährlich durch.

"Anders als in den Fernsehserien sind die ermittelnden Polizisten bei der Obduktion anwesend", stellt Zweihoff klar. Den über den verspäteten Bericht schimpfenden Kommissar gibt es also nicht. Der Rechtsmediziner arbeitet von 7.30 bis 16 Uhr. "Die Obduktionen beginnen aber in der Regel nicht vor 9 Uhr."

Zuerst begutachtet Zweihoff die Leiche von außen, stellt fest, ob der Leichnam Blutergüsse, Schürfwunden, Stich- oder Schussverletzungen aufweist. Seine Befunde spricht er für das Protokoll in ein Diktiergerät. "Dann beginnt die innere Besichtigung, bei der alle drei Körperhüllen geöffnet werden." Nacheinander werden die Kopf-, Brust- und Bauchhöhle seziert, die Organe entnommen.

Doch der Rechtsmediziner hat es nicht nur mit Toten zu tun. Jedes Jahr untersucht er 50 bis 60 lebende Patienten, um aufzuklären, ob diese Opfer eines Verbrechens geworden sind oder einen Unfall erlitten haben. Sein Verdienst entspreche dem eines Gymnasialdirektors, so Zweihoff. Deren Grundgehalt liegt bei 4016 bis 5639 Euro. Katharina Bons