Troisdorf/Bonn. . Die Staatsanwaltschaft Bonn lässt die Räume des insolventen Energiehändlers Teldafax durchsuchen. Sie geht dem Vorwurf der Insolvenzverschleppung und des gewerbsmäßigen Betruges nach.
Zwei Wochen nach der Insolvenz bekommt der Troisdorfer Energiehändler Teldafax nun Besuch von der Staatsanwaltschaft. Seit Montagmorgen durchsuchen Ermittler die Geschäftsräume der Teldafax Holding AG und mehrerer Tochterfirmen sowie Privaträume von Beschuldigten. Im Visier sind 24 Objekte bundesweit , so die Staatsanwaltschaft Bonn. Die Vorwürfe: Insolvenzverschleppung und gewerbsmäßiger Betrug.
Laut Bonner Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel besteht der Verdacht, „dass mit im Jahre 2008 einsetzenden Strompreiserhöhungen die Kunden nicht mehr profitabel beliefert werden konnten“. Durch diese Verträge mit negativen Preisbindungen soll Teldafax hohe Verluste eingefahren haben, die bilanziell nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Der dadurch entstandene hohe Liquiditätsbedarf soll letztlich nicht mehr zu decken gewesen sein.Teldafax könnte somit lange vor dem 14. Juni 2011 nicht mehr zahlungsfähig gewesen sein.
Kunden erstatten Anzeige
Darüber hinaus geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht nach, dass Teldafax trotz Kenntnis der desolaten finanziellen Lage viele Verträge abgeschlossen hat, um damit die Vorauszahlungen dieser Kunden „zu vereinnahmen“. Mittlerweile liegen der Staatsanwaltschaft viele Anzeigen betroffener Kunden vor, so Apostel gegenüber DerWesten. Sie werfen dem Unternehmen Betrug vor.
Teldafax hatte wenige Tage nach dem Insolvenzantrag die Lieferung von Strom und Gas an seine Kunden ganz einstellen müssen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bähr wollte sich auf Anfrage nicht zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft äußern. (jgr)