Berlin. Eine Studie des Bundesverbandes deutscher Banken hat ergeben, dass junge Erwachsene große Wissenslücken in Wirtschafts- und Finanzthemen haben. 40 Prozent der Befragten wussten zum Beispiel nicht, was sich hinter dem Begriff "Soziale Marktwirtschaft" verbirgt.
Eine Studie des Bundesverbandes deutscher Banken hat ergeben, dass junge Erwachsene große Wissenslücken in Wirtschafts- und Finanzthemen haben. 40 Prozent der Befragten wussten zum Beispiel nicht, was sich hinter dem Begriff "Soziale Marktwirtschaft" verbirgt. Die Mehrheit der deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiß auch nicht, was eine Inflationsrate ist.
Das ist eine von vielen Erkenntnissen aus einer am Montag vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin veröffentlichten Studie zu Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur, für die rund 2000 Menschen befragt wurden. Bei den jungen Menschen sei zwar Interesse an Wirtschaftsthemen vorhanden, allerdings wiesen sie «teilweise erhebliche Wissenslücken» auf.
Kein Bezug zum Begriff «Globalisierung»
Bereits bei einfachen wirtschaftlichen Grundbegriffen liegt den Angaben zufolge bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen «vieles im Argen». Nach der Erhebung des Mannheimer ipos-Instituts konnten etwa 54 Prozent der Befragten nicht erklären, was genau eine Inflationsrate ist. Rund 94 Prozent kannten die aktuelle Rate nicht. Auch mit dem Begriff Globalisierung verbanden rund 30 Prozent «nichts Bestimmtes», beim Begriff «Soziale Marktwirtschaft» waren es sogar 40 Prozent.
Diese Defizite seien jedoch nicht als allgemeine Gleichgültigkeit mißzuverstehen, sagte Verbandsvorstand Manfred Weber. Rund 40 Prozent sagten, sie seien «etwas» interessiert. Rund 25 Prozent stuften ihr Interesse als «stark» und rund 8 Prozent als «sehr stark» ein. Mehr als 70 Prozent der 14- bis 24-Jährigen bewerteten Wirtschaftsdaten als «wichtig». Zudem bezeichneten mehr als 61 Prozent Finanzwissen als «wichtig».
Wirtschaftsthemen auf den Lehrplan setzen
Daher forderte Weber erneut eine stärkere Berücksichtigung von Wirtschaftsthemen im Schulunterricht. Wirtschaft müsse künftig - wie bereits in Niedersachsen, Bayern und Thüringen - mit verbindlichen Lehrplänen unterrichtet und systematisch gelernt werden. «Wir fordern ein Schulfach Wirtschaft schon seit langem», sagte er. Die große Zustimmung von 80 Prozent der Befragten für schulischen Wirtschaftunterricht belege dies. (ddp)