Berlin. Schiesser geht es wieder besser. In diesem Jahr kann der insolvente Wäschehersteller schwarze Zahlen schreiben. Am Dienstag wird bekanntgegeben, ob das Traditionsunternehmen an externe Investoren wie Wolfgang Joop verkauft wird oder im Eigentum der Schweizer Familie Bechtler bleibt.
Der insolvente Wäschehersteller Schiesser mit Sitz in Radolfzell am Bodensee steht besser da als erwartet. «Wir haben uns überraschend wacker geschlagen, das Geschäft läuft gut», sagte der Insolvenzverwalter Volker Grub dem in Berlin erscheinenden «Tagesspiegel am Sonntag». Er fügte hinzu: «In diesem Jahr wird Schiesser schwarze Zahlen schreiben.»
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Am Dienstag wird der Gläubigerausschuss der Zeitung zufolge darüber entscheiden, ob Schiesser an externe Investoren wie den Modedesigner Wolfgang Joop verkauft werden soll oder ob das 1875 gegründete Traditionsunternehmen im Eigentum der Schweizer Familie Bechtler bleiben soll. Die Entscheidung sei völlig offen, sagte Grub. Die Chancen stünden 50 zu 50.
Joop: Umsatz in drei Jahren verdoppeln
Der traditionsreiche Wäschehersteller hatte Anfang Februar Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen beschäftigt 2300 Mitarbeiter, 600 davon in Radolfzell.
Joop, der seit Mai in Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter steht, hatte in der vergangenen Woche in einem Interview erklärt, die von ihm vertretene Investorengruppe sehe gute Zukunftschancen für Schiesser. «Wir trauen uns zu, den Umsatz innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln», sagte Joop dem «Handelsblatt». Die Namen der übrigen Investoren wollte Joop nicht nennen. Insolvenzverwalter Grub hatte der Zeitung gesagt, die Familie Bechtler habe ihm ein Angebot für Montag angekündigt. Falls die Gläubiger des Unternehmens am Dienstag einem Forderungsverzicht zustimmten, sei das Unternehmen erst einmal gerettet. (ddp)