Berlin. Verbraucherschützer warnen vor faulen Tricks der Telekommunikations-Unternehmen. Viele Anbieter würden sich im Kampf um Kunden mit scheinbar günstigen Tarifen unterbieten. In vielen Fällen holten sie sich die niedrigeren Gebühren jedoch an anderer Stelle wieder herein.

Viele Telekommunikationsunternehmen versuchen Verbraucherschützern zufolge, die Preisrückgänge für ihre Leistungen mit unlauteren Tricks zu kompensieren. «Der Kampf auf dem Telefonmarkt ist hart. Viele Anbieter buhlen um die Gunst der Kunden und unterbieten sich deshalb mit scheinbar günstigen Tarifen», sagte die Telekommunikationsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Carola Elbrecht, der «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe).

In vielen Fällen holten sich die Anbieter die niedrigeren Gebühren an anderer Stelle wieder herein. So seien zum Beispiel Sondernummern von den Flatrates nicht erfasst. Dagegen gebe es keine juristische Handhabe. Nicht hinnehmbar sei aber, dass die eigenen Service-Hotlines vieler Anbieter häufig nur über eine solche kostenpflichtige Rufnummer erreichbar seien. «Es ist ein Unding, dass Kunden nur dafür zur Kasse gebeten werden, wenn sie ihrem Vertragspartner mitteilen wollen, dass dieser seine Leistung nicht erbringt», sagte Elbrecht. Juristisch sei das "äußerst fragwürdig».

Ärgerlich seien auch die oft hohen Kosten für Telefonate vom Festnetz zum Handy, die ebenfalls nicht von den Flatrates erfasst würden. «Die Preise dafür sind meist erheblich höher als für Gespräche innerhalb der Handy-Netze», sagte Elbrecht. Auch die Abfrage der Mailbox sei oft kostenpflichtig. Eine weitere Kostenfalle für den Anrufer sei in vielen Fällen der Service, mit dem der Angerufene automatisch per SMS informiert werde, wenn ihm ein Anruf entgangen sei. (ddp)

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