München. BMW verzeichnet einen deutlichen Gewinnrückgang. Grund ist die anhaltend schwache Nachfrage der Kunden. Vor allem mit Luxusautos schrieb der Autohersteller rote Zahlen. BMW rechnet in diesem Jahr trotzem damit, im Gesamtjahr 2009 schwarze Zahlen zu schreiben.

Der Autohersteller BMW hat auch im dritten Quartal dieses Jahres massiv unter der anhaltend schwachen Nachfrage gelitten. Allerdings blieben die Münchener laut Angaben vom Dienstag zwischen Juli und September trotz eines stärker als erwarteten Umsatz- und Gewinnrückgangs in den schwarzen Zahlen. Auf Gesamtjahressicht sieht sich der DAX-Konzern nun auf einem guten Weg, das Absatzminus auf 10 bis 15 Prozent zu begrenzen und einen Gewinn zu schreiben. Anleger reagierten verunsichert. Mit einem Minus von mehr als sieben Prozent war die DAX-Aktie stärkster Verlierer.

Der Überschuss brach den Angaben zufolge von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 74 Prozent auf 78 Millionen Euro ein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei sogar um 86 Prozent auf 55 Millionen Euro zurückgegangen. Der Umsatz habe sich um 6,6 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro verringert. Damit schnitt der Hersteller schwächer ab als erwartet. Analysten hatten die Einnahmen bei 12,1 Milliarden Euro, das Ebit bei 177 Millionen Euro und das Nettoergebnis bei 94 Millionen Euro gesehen.

Rote Zahlen mit Luxusautos

Im Kernsegment mit Luxusautos schrieb BMW erneut rote Zahlen; der operative Verlust im dritten Quartal lag bei 76 Millionen Euro nach einem Plus von 141 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Hier hatten einige Analysten mit einer Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet.

Der weltweite Absatz der Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce reduzierte sich nach Konzernangaben im dritten Quartal auf Jahressicht um 7,2 Prozent auf rund 324 100 Autos. Für die ersten neun Monate sei sogar noch ein Absatzminus von 15,7 Prozent auf 939 554 Fahrzeuge angefallen. Im September brachte BMW aber erstmals in diesem Jahr wieder mehr Wagen an die Kunden als im Vorjahresmonat. Im Oktober lagen die Verkaufszahlen in etwa auf dem Vorjahresniveau, wie Vorstandsvorsitzender Norbert Reithofer erklärte. Insgesamt gehen die Münchener im Gesamtjahr aber von einem Absatzschwund von 10 bis 15 Prozent aus.

Für Entwarnung ist es zu früh

Es sei lediglich eine «Stabilisierung auf niedrigem Niveau» zu erwarten. «Für eine Entwarnung auf den weltweiten Automobilmärkten ist es noch zu früh», sagte Reithofer, der erst für 2010 von einer «allmählichen Markterholung» ausgeht. Dennoch werde man im Gesamtjahr 2009 schwarze Zahlen schreiben.

BMW leidet wie die Konkurrenten seit Ausbruch der Wirtschaftskrise massiv unter der Kaufzurückhaltung der Kunden - vor allem trifft die Münchener die Krise auf dem US-Markt. Sogenannte Premiumhersteller profitieren außerdem bei weitem nicht so stark wie sogenannte Volumenhersteller von den in vielen Ländern zur Nachfragestimulierung eingeführten Abwrackprämien.