Essen. . Die weltgrößte Mobilfunkmesse in Barcelona wartet seit Montag mit zahlreichen Handy-Neuheiten auf. Wir zeigen die wichtigsten Kandidaten im Überblick. Das Handy ist tot, es lebe das Smartphone.

Das Handy ist tot, es lebe das Smartphone. Die in­ternetfähigen Multimedia-Geräte bauen 2011 ihren Marktanteil weiter aus. Die Branche rechnet in diesem Jahr mit 650 Millionen verkauften Smartphones weltweit. Auch in Deutschland soll der Absatz massiv steigen. Zehn Millionen gehen über den Ladentisch, ein Plus von 36 Prozent gegenüber 2010, schätzt der Branchenverband Bitkom. Seit Montag stellen die Hersteller ihre neuen Ge­räte auf der weltgrößten Mo­bil­funk­messe in Barcelona, dem Mobile World Congress, vor. Ein Überblick.

Samsung

Den Koreanern gelang der Überraschungs-Coup 2010. Ihr Tablet-PC Galaxy Tab passte bequem in jede Jackentasche, hatte eine Kamera an Bord und konnte auch sonst mit einfacher Bedienung und vielen nützlichen Zusatzfunktionen überzeugen. Der Nachfolger ist deutlich gewachsen. Das Ga­laxy Tab 2 wird es in zwei Größen geben. Mit einem 8,9-­Zoll- und einem 10,1-Zoll-Display. Zum Vergleich: Der Vorgänger kam gerade einmal auf sieben Zoll. Beide Neuheiten un­terstützen das Google-Betriebssystem Ho­ney­comb. Ei­ne Auflösung von 1280x800 Bildpunkten macht auch die Darstellung von hochauflösenden Filmen möglich.

Bei Smartphones setzt Samsung auf das Galaxy S2. Mit seinen 800x480 Bildpunkten kann das Handy locker mit Apples iPhone 4 mithalten. Dabei wiegt das Ge­rät gerade einmal 116 Gramm und misst an der dicksten Stelle 8,5 Millimeter. Mit einer Micro-SD-Karte lässt sich der interne Speicher erweitern.

Sony-Ericsson

Das will doch nur spielen: Sonys Star in Barcelona ist das Xperia Play. Wenn man das Handy auseinander schiebt, dann sieht das Ding aus wie der Con­troller einer Spielekonsole. Dort, wo sich bei Business-Telefonen die Minitastatur ver­birgt, zeigt das Xperia Steuerkreuze für Autorennen und Actionspiele. Telefonieren soll man damit übrigens auch noch können.

Nokia

Der Zeitpunkt war gut ge­wählt. Pünktlich zur Messe in Barcelona gab der (bislang) größte Handyhersteller der Welt bekannt, mit Microsoft gemeinsame Sache machen zu wollen. Das US-Softwareun­ternehmen liefert künftig das Betriebssystem für Nokia-Handys. Nokia erhofft sich so den lang ersehnten Durchbruch am Smartphone-Markt, Microsoft mehr Erfolg für sein neues Betriebssystem Windows Phone 7. Fertige Geräte sind in Barcelona nicht zu se­hen, sollen aber noch in diesem Jahr folgen.

Apple

Die Kalifornier bleiben der spanischen Messe auch in diesem Jahr fern. Apple setzt lieber auf eigene Shows. Trotzdem dürften die Spekulationen um neue Apple-Produkte die Ge­rüch­teküche in Barcelona or­dent­lich anheizen.

Das Apple iPad 2 steht in den Startlöchern und soll nicht nur dünner und leichter daherkommen. Schon seit Wochen geistern Gerüchte durch das Netz, dass der neue Tablet-PC über eine Ka­mera verfügen wird und natürlich um einiges schneller rechnet als sein Vorgänger. Er­scheinungstermin: vermutlich März oder April.

Außerdem machen Gerüchte von einer Billigversion des Apple-Smartphones iPhone die Runde. Das soll bereits für rund 200 Dollar zu haben und auch wesentlich kleiner sein als der große Bruder. Wann es kommt? Reine Spekulation.

Und sonst?

Die Kanadier von RIM (Blackberry) setzen auf das „Playbook“, das den neuen Übertragungsstandard LTE unterstützt, mit dem deutlich schnellere Datenraten als mit UMTS möglich sind. Adressat: natürlich Geschäftskunden.

Und HTC? Vor allem das „Desire“ macht einen ordentlichen Eindruck: HD-Auflösung, Fünf-Megapixel-Kamera und Googles Android als Be­triebssystem. HTC setzt auf volle Vernetzung: Die Software „Friend Stream“ fasst Infos aus sozialen Netzwerken zu­sammen. Damit hat man Freunde auch un­terwegs im­mer mit dabei.