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Die Arbeitnehmer in der Metallindustrie können sich ab Februar über höhere Löhne freuen. Wie die IG Metall herausfand, kommen mehr als Hälfte der Beschäftigten in den Genuss einer freiwillig vorgezogenen Tariferhöhung.
Während Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt vor überzogenen Tarifforderungen warnt, zahlt in NRW jedes dritte Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie von sich aus höhere Löhne. Das ergab die jüngste Abfrage der IG Metall, die der WAZ vorliegt. Danach erhalten gut 350 000 und damit mehr als die Hälfte der Beschäftigten ab Februar eine vorgezogene Tariferhöhung um 2,7 Prozent.
Der bereits vor einem Jahr abgeschlossene Tarifvertrag sieht diese Erhöhung eigentlich erst zum 1. April vor. Allerdings vereinbarten die Tarifpartner seinerzeit, sie bei günstiger Wirtschaftsentwicklung vorzuziehen. Das tun nun vor allem viele größere Unternehmen. Eine bei schlechter Lage ebenfalls mögliche Verschiebung „gibt es praktisch nicht“, hieß es aus der Gewerkschaft.
In den anstehenden Tarifrunden in der Chemie, dem öffentlichen Dienst, bei der Telekom und auf dem Bau fordern die Gewerkschaften zwischen fünf und sieben Prozent. Arbeitgeberpräsident Hundt sagte, solche Forderungen kämen „aus dem Wolkenkuckucksheim“.