Berlin. Die Ampel hatte es versucht – scheiterte dann aber an sich selbst. Was bleibt, ist der Handlungsbedarf bei Rente und privater Vorsorge.
Es ist so eine Art Handel zwischen Parteien und Wähler, wenn es um Stimmen für eine Wahl geht. Die eine Seite verspricht Entlastungen, die andere honoriert die Pläne vorab mit dem Kreuzchen auf dem Wahlschein.
Bei der anstehenden Bundestagswahl scheint es mit Blick auf Versprechen im Hinblick auf mehr Geld im eigenen Portemonnaie kaum Grenzen zu geben. Die Kosten der Überlegungen von CDU/CSU etwa hatten Ökonomen mit fast 90 Milliarden Euro beziffert, aber auch SPD und Grüne finden sich mit ihren Entlastungen im zweistelligen Milliardenbereich wieder.
Rente: Ampel versuchte großen Wurf – aber nun liegen die Pläne in den Schubladen
All das, was dem Wähler weh tun könnte, vermeidet man hingegen lieber. Das ist zum Beispiel bei der Rente so. In den Wahlprogrammen nimmt das Thema kaum Platz ein – und wenn, dann nur vergleichsweise unkonkret. Dabei ist der Handlungsbedarf groß. Bei der gesetzlichen Rente kommen perspektivisch noch weniger Einzahler auf immer mehr Bezieher. Eine Schieflage der gesetzlichen Altersvorsorge ist absehbar.
Auch interessant
Das ist fraglos schon länger klar. Deswegen hatte auch die Ampel ein große Reform versucht. Um das Rentenniveau sichern zu können, fand sich darin zum Beispiel ein Anstieg der Beiträge für Arbeitnehmer, auch das Generationenkapital sollte helfen, um die Rente weiter finanzieren zu können. Doch dann platzte die Koalition. Pläne verschwanden in der Schublade. Das betraf auch das private Altersvorsorgedepot – gewissermaßen eine Weiterentwicklung der Riester-Rente.

Eine neue Regierung wird nicht drumherum kommen, bei Rente und Altersvorsorge Fahrt aufzunehmen. Auch das könnte übrigens ein Wahlkampfversprechen sein: das Vorsorgesystem so zu reformieren, dass es auch in ein paar Jahrzehnten noch funktioniert. Auch wenn das für den einen oder anderen Bürger neue Härten bedeutet.