Berlin. Die 1,48 Millionen selbstständigen Freiberufler sind etwas optimistischer als die breite Wirtschaft. Trotzdem rechnen viele mit Job-Abbau.

Die Freien Berufe, die rund 1,48 Millionen Selbstständige und 6,2 Millionen Erwerbstätige bundesweit zählen, blicken etwas zuversichtlicher auf die wirtschaftliche Entwicklung als zuletzt. Das geht aus der Winter-Konjunkturumfrage des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) hervor, deren Ergebnisse dieser Redaktion vorliegen.

Demnach beurteilen 40,8 Prozent der befragten Freiberufler ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 43,6 Prozent als befriedigend und 15,6 Prozent als schlecht. Ein Jahr zuvor hatten noch 18,3 Prozent über eine schlechte Geschäftslage geklagt. Besonders schlecht seien die Aussichten in den freien Kulturberufen und den freien Heilberufen. Gut würde dagegen die Lage bei rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Freiberuflern eingeschätzt werden.

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Jeder Fünfte rechnet mit Stellenabbau

Auch rechnen 7,4 Prozent weniger Freiberufler im Vergleich zum Vorjahr damit, Stellen abbauen zu müssen. Dennoch gaben noch immer 20,1 Prozent der befragten Freiberufler an, damit zu rechnen, in den nächsten zwei Jahren weniger Beschäftigte im Unternehmen zu haben. Zwei Drittel rechnen mit einer gleichbleibenden Anzahl, 12,2 Prozent gehen von einem Mitarbeiterzuwachs aus.

Für die repräsentative Umfrage hatte das Institut für Freie Berufe (IFB) vom 26. September bis zum 27. Oktober 1800 Freiberuflerinnen und Freiberufler befragt – also noch vor dem Bruch der Ampel-Koalition. „Auch wenn das Ende der Ampelkoalition und dessen Folgen im Befragungszeitraum noch nicht absehbar waren, ist die Kernbotschaft eindeutig: Wir brauchen wieder politische Verlässlichkeit, um künftig Wachstum und Stabilität, um unsere Leistungen für die Gesellschaft nachhaltig zu sichern“, sagte BFB-Präsident Stephan Hofmeister. Statt stärkerer Staatseinmischung bräuchten die Freiberufler Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen würden, ihr volles Potential auszuschöpfen. (jq/tki)