Berlin. Unter anderem Lindt verzeichnet steigendes Wachstum. Dennoch sollen Verbraucher spürbar mehr zahlen. Wie die Hersteller die Kosten begründen.

Wem es demnächst im Supermarkt nach etwas Süßem gelüstet, dem könnte der Appetit schon am Regal vergehen: Denn viele Schokoladenhersteller ziehen in diesem Jahr die Preise an. Und das, obwohl die Unternehmen für das vergangenen Jahr in vielen Ländern hohe Wachstumsraten verzeichnen konnten. Denn stetig wachsende Kakaopreise bedeuten auch höhere Produktionskosten und die geben die Süßwarenfirmen an die Verbraucher weiter.

Konkret gab dies nun unter anderem der Schweizer Hersteller Lindt & Sprüngli bekannt. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr schon die Preise erhöht und kündigt dies jetzt auch für 2025 an. Ende vergangenen Jahres habe der Kakaopreis ein Allzeithoch erreicht, teilt das Unternehmen in Kilchberg bei Zürich mit. 

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Lindt & Sprüngli stellt unter anderem die ikonischen Osterhasen in goldener Verpackung und die Lindor-Kugeln her. Sehr erfolgreich sei Ende 2024 auch die handgefertigte „Lindt Dubai Chocolade“ gewesen, die sich an der beliebten Trendsüßigkeit orientiert. Nach ähnlicher Rezeptur werde nun auch Schokolade für den Großhandel kreiert. 

Schokoladenpreise steigen: Welche Hersteller ihre Produkte auch teurer machen müssen

Die Verbraucherstimmung sei zwar gedämpft gewesen, aber Volumen und Umsatz hätten gesteigert werden können, teilte das Unternehmen mit. Das Umsatzplus lag im vergangenen Jahr bei 5,1 Prozent auf 5,47 Milliarden Franken (5,8 Mrd Euro). Den Gewinn gibt das Unternehmen im März bekannt. In vielen europäischen Ländern habe es zweistellige Wachstumsraten gegeben, in Deutschland „im mittleren einstelligen Bereich“. 

Ein eingepackter Osterhase aus Schokolade in einem Osterkörbchen.
Auch der beliebte Osterhase von Lindt dürfte in diesem Jahr teurer werden. © Harald Oppitz/KNA | Harald Oppitz

Jedoch sieht sich das Unternehmen aufgrund seiner Preispolitik mitunter Kritik ausgesetzt. So bemängelte Foodwatch vor zwei Jahren den happigen Aufpreis für den in Form gegossenen Schokohasen. Auf den Kilopreis hochgerechnet hätte dieser damals bereits 32,20 Euro statt wie sonst bei Tafelschokolade üblich 12,50 Euro gekostet: ein Plus von 157 Prozent. „Der Schokohase gehört an Ostern für viele Menschen einfach dazu – das nutzt die Lebensmittelbranche aus und schlägt beim Preis kräftig auf“, bemängelte Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch.

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Doch Lindt & Sprüngli ist bei Weitem nicht der einzige Hersteller, den die erhöhten Produktionskosten belasten. Auch der Schokoladenhersteller Ritter Sport hatte im Herbst seine Preise um etwa 30 Prozent erhöht. Sorten wie Alpenmilch und Erdbeer Joghurt kosten seitdem 1,89 Euro, für die Tafeln der Nuss- und Kakao-Klasse sind 2,19 Euro fällig. Begründet wurde dies mit den gestiegenen Rohstoffpreisen für Kakao durch schlechte Ernten und die Folgen des Klimawandels. Milka-Hersteller Mondelez wollte sich zuletzt auf Nachfrage nicht dazu äußern, ob eine Preiserhöhung geplant ist.

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