Bottrop. Christoph (55) und Felix (44) aus Bottrop berichten, wie sie plötzlich kurz davor standen, ihre Wohnungen zu verlieren und wo sie Hilfe fanden.
Christoph ist gebürtiger Bayer. In seiner Heimat hat er schon einmal alles verloren – bei einem Hochwasser wurde alles in seiner Wohnung zerstört. 1999 ist er ins Ruhrgebiet gezogen, lebt wegen seiner „kaputten Knochen“ vom Bürgergeld und einem 520-Euro-Job. In diesem Jahr hat ihm sein Vermieter plötzlich wegen Eigenbedarfs gekündigt. Sein Anwalt machte den 55-Jährigen auf das Programm „Dach & Fach“ aufmerksam. Im Protokoll schildert Christoph, wie es für ihn weiterging.
„Ich habe hier schon gefragt, wie das ist, wenn ich nichts finde, ob ich dann in eine Notunterkunft gehen muss. Das hätte ich dann auch gemacht. ,Dach und Fach‘ hat mit mir nach Wohnungen gesucht und mich unterstützt. Ich darf ja nur eine kleinere, nicht so teure Wohnung haben, weil ich Bürgergeld bekomme. Am Anfang hatte ich richtig große Sorgen, dann habe ich aber gemerkt, hier können sie mir helfen. Ich habe das mit der Wohnung überhaupt nicht kommen sehen. Dass mir gekündigt wird. Von einem Tag auf den anderen. Jetzt habe ich mit der Hilfe von den Leuten von ,Dach und Fach‘ eine neue Wohnung gefunden, bei einer Wohnungsgesellschaft hier in Bottrop. Am 1. März kann ich einziehen. Solange darf ich in der alten Wohnung bleiben. Ich hoffe, das ist jetzt das letzte Mal, dass ich umziehen muss.“
Eigenbedarf und eine „Schuldenproblematik“
Felix ist in Bottrop geboren. Er ist gelernter Tischler und bezieht Bürgergeld. Nach eigenen Angaben stand der 44-Jährige ganz kurz davor, seine Wohnung zu verlieren, weil er eine „Schuldenproblematik“ habe und ein „Suchtthema“ – Alkohol. Im Protokoll berichtet Felix über sein Schicksal.
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„Mein Bruder hat gemerkt, dass was nicht stimmt und hat mich zur Evangelischen Sozialberatung geschleppt. Die waren toll und haben gesagt, gut, dass du es trotzdem geschafft hast, zu kommen. Das war echt gut, so ganz ohne Vorurteile mir gegenüber. Dann haben sie sich nach und nach um alles gekümmert. Nun kann ich in meiner Wohnung bleiben. Ich habe vom Sozialamt der Stadt Bottrop ein Darlehen bekommen, das ich nun monatlich vom Bürgergeld abzahle. Damit konnte ich die Mietschulden bezahlen. Sonst wäre das nicht mehr gegangen und ich hätte jetzt wahrscheinlich keine Wohnung mehr. Ohne die Leute hier hätte ich das nicht geschafft. Ich werde jetzt unterstützt, damit das nicht nochmal passiert. Das war schon alles eine große seelische Belastung.“