Hamburg. .

Der Autobauer Opel konnte in diesem Jahr offenbar mehr Autos verkaufen als erwartet. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Capital“. Weltweit zog die Pkw-Nachfrage zum Jahresende stark an.

Opel-Chef Nick Reilly kann bei der Sanierung des Autobauers einem Medienbericht zufolge erste Erfolge verbuchen. Wie das Wirtschaftsmagazin „Capital“ unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtete, wird Opel in diesem Jahr 50 000 Autos mehr verkaufen als gedacht. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit einem Absatz von höchstens 1,2 Millionen Wagen gerechnet.

In Deutschland habe der Schwund an Marktanteilen im November erstmals wieder gestoppt werden können, sagte Reilly dem Magazin. Spätestens 2013 solle der Marktanteil von Opel in Deutschland von derzeit 7,5 auf zehn Prozent erhöht werden. Europaweit strebt Reilly in den kommenden fünf Jahren eine Steigerung des Marktanteils von gut sechs Prozent auf acht Prozent an.

Schwund in Deutschland gestoppt

Schon mit dem jetzigen Absatz soll das Unternehmen Reilly zufolge profitabel arbeiten können. Voraussetzung dafür sei, dass die Kosten wie geplant sinken. Sollte der Autobauer indes auch in Zukunft Geld verlieren, werde sich die Konzernmutter General Motors fragen, ob sich diese Investition weiter lohne, sagt der Opel-Chef weiter. 2012 soll Opel in die schwarzen Zahlen zurückkehren.

Doch nicht nur bei Opel lief es gut: Das internationale Automobilgeschäft hat im November auf vielen Auslandsmärkten einen erneuten Anstieg verzeichnet. Brasilien, Russland, Indien und China wiesen weiterhin eine hohe Dynamik mit Zuwachsraten von bis zu 80 Prozent auf, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der US-Markt blieb mit einem Plus von 17 Prozent auf Erholungskurs, trotz der eher verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Minusraten werden monatlich geringer

In Westeuropa war die Pkw-Nachfrage im vergangenen Monat nach einem starken Vorjahr erwartungsgemäß erneut rückläufig und sank um acht Prozent. Die Minusraten werden jedoch von Monat zu Monat geringer. Bis einschließlich November wurden in den westeuropäischen Ländern gut zwölf Millionen Autos neu zugelassen, das entspricht einem Rückgang um fünf Prozent.

Wie der Verband der Europäischen Autohersteller (ACEA) in Brüssel mitteilte, war für den Rückgang der Verkaufszahlen in Europa unter anderem das Minus auf dem größtem Automarkt Deutschland verantwortlich, wo die Neuzulassungen zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen im November um sechs Prozent niedriger ausfielen als im Vorjahresmonat. Damals hatte die Abwrackprämie noch für ein Zulassungsplus von einem Fünftel gesorgt, was die Statistik nun stark verzerrt.

Gutes Geschäft für Premium-Hersteller

Der Einbruch traf zuletzt bis auf Opel und die Schwestermarke Vauxhall fast alle großen Hersteller: Volkswagen verkaufte im November fünf Prozent weniger. Bei Toyota hielten sich die Kunden nach der Qualitätsdebatte weiter zurück, was zu einem Minus von 20 Prozent führte. Die französische PSA verkaufte ein Zehntel weniger Peugeot und Citroen. Ford büßte 15 Prozent ein, Fiat 24 Prozent, Honda 17 Prozent und der VW-Partner Suzuki 12 Prozent.

Dem Abwärtstrend konnten sich im November neben Opel mit einem Plus von sieben Prozent vor allem die Premiumhersteller entziehen. Daimler verkaufte knapp drei Prozent mehr Mercedes-Benz und Smart, der Münchener Rivale gar 19 Prozent mehr BMW und Mini. Zu den Ausnahmen gehörte aber auch Mitsubishi mit 71 Prozent mehr verkauften Autos. (dapd)