Hamburg. .

Die Warenhauskette Kaufhof will ihr Online-Geschäft im kommenden Jahr erheblich ausweiten. Das kündigt Lovro Mandac, Chef der Warenhauskette, an.

„Wir werden Galeria-kaufhof.de deutlich erweitern und dann Online wie in der Filiale ein breites Angebot bieten“, sagte Kaufhof-Chef Lovro Mandac der „Financial Times Deutschland“ vom Dienstag. Es werde online zwar nicht alle Waren aus der Filiale geben, aber viele, kündigte Mandac an. „Und wir starten online auch mit Textilien.“ Losgehen soll es im September.

Mandac will zudem beide Vertriebswege – Filialgeschäft und Online-Verkauf – verbinden. „Wir können Kunden Anreize bieten, ihre Ware in der Filiale abzuholen, statt sie zuschicken zu lassen“, sagte er dem Blatt. Der Kaufhof-Chef hofft, im Netz neue Kunden zu erreichen. Gleichzeitig will er so die für die Wirtschaftlichkeit im Versandhandel wichtige Umtauschquote gering halten.

Ware in den Filialen abholen

Der nahtlose Übergang zwischen den Vertriebsformen gilt laut „Financial Times Deutschland“ als einer der künftig entscheidenden Erfolgsfaktoren für Händler. Die besten Chancen hätten dabei diejenigen, die im Internet etwa erste Anlaufstelle für Kunden sind, die sich bereits in der Filiale informiert haben und sich nicht entscheiden konnten, oder diejenigen, die nach einer Bestellung im Internet einen Umtausch in der Filiale ermöglichen. Mandac sieht eine „entscheidende neue Einflussgröße für den Erfolg von Händlern“ zudem im elektronischen Marketing. Daher brauche Kaufhof die E-Mail-Adressen seiner Kunden, sagte er der Zeitung.

Kaufhof hat bundesweit 123 Filialen, davon 110 Warenhäuser. „Kernzielgruppe“ sind nach Angaben des Unternehmens „kaufkraftstarke Kunden in der aktiven Lebensmitte, die Wert auf Prestigemarken und Premiumqualität legen“. Im vergangenen Jahr machte die Kette einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Die Warenhauskette gehört zum Metro-Konzern, der Kaufhof seit Jahren verkaufen will. Ein von Metro-Chef Eckhard Cordes favorisierter Zusammenschluss mit Karstadt ist derzeit aber kein Thema, versicherte Mandac in der „Financial Times Deutschland“: Es gebe keine Gespräche mit dem Karstadt-Investor Nicolas Berggruen über einen Zusammenschluss der beiden Warenhauskonzerne, sagte er. (afp)