Washington. Etwa neun Prozent aller Facebook-Profile sind Dopplungen, werden von Kriminellen verwendet oder gehören sogenannten “nicht menschlichen Einheiten“, also beispielsweise Tieren. Das soziale Netzwerk will nun stärker gegen derartige Profile vorgehen.
Von hundert Facebook-Profilen sind beinahe neun Dopplungen, das Werk von Kriminellen oder repräsentieren keine Menschen, sondern etwa Haustiere: Der US-Internetriese teilte am Donnerstag in seinem jüngsten Börsenbericht mit, dass gut 83 Millionen der etwa 955 Millionen aktiven Facebook-Nutzer in Wahrheit "Phantome" seien. Facebook bemühe sich, "dieses Verhalten einzuschränken oder zu beenden", hieß es in dem Bericht.
Besonders "unerwünschte Konten" seien die geschätzten 1,5 Prozent, die Kriminelle für die Versendung von Spammails oder andere "bösartige Aktivitäten" nutzten, berichtete das Unternehmen. 4,8 Prozent aller Profile gehören demnach Nutzern, die sich gleich zwei oder mehr Identitäten in dem weltweit größten sozialen Netzwerk zugelegt haben.
Auch Haustiere oder andere "nicht menschliche Einheiten" hätten Facebook-Auftritte. Gut 2,4 Prozent sollen dies insgesamt sein. Die falschen Konten seien vor allem in "weniger entwickelten Märkten wie Indonesien und der Türkei" zu beobachten. Dagegen gebe es deutlich weniger Geisterprofile in Ländern wie den USA und Australien.
Zahl der echten Profile mit Blick auf Werbekunden wichtig
Facebook betonte, es bemühe sich "fortgesetzt, unsere Fähigkeiten zu verbessern, doppelte oder falsche Konten ausfindig zu machen". Die Zahl der echten Profile ist für das Internet-Sozialnetzwerk besonders mit Blick auf seine Werbekunden wichtig. Wer auf Facebook werben wolle, wolle sicher sein, dass etwa die Bekundung "Gefällt mir" von echten Nutzern stamme und nicht von falschen, erklärte Graham Cluley von der britischen Sicherheitsfirma Sophos in seinem Blog.
Schlechte Nachrichten gab es für Facebook auch von der Börse: So fiel der Kurs am Donnerstag an der Wall Street auf knapp über 20 Dollar und damit um mehr als vier Prozent. Das ist ein Verlust von fast der Hälfte des Werts beim Börsengang im Mai, als die Aktie mit 38 Dollar gehandelt wurde. (afp)