Berlin. Rekord bei der Deutschen Bahn: Mehr als eine Milliarde Menschen hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 transportiert. Der Umsatz des Staatskonzerns kletterte in den ersten sechs Monaten um 3,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro.
Die Deutsche Bahn hat zum ersten Mal in einem Halbjahr mehr als eine Milliarde Menschen transportiert. Der Zuwachs von Januar bis Juni lag gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei vier Prozent, wie Bahn-Chef Rüdiger Grube am Donnerstag in Berlin sagte.
Einen Rückgang verzeichnete die Bahn dagegen beim Güterverkehr, wo sich das Transportaufkommen um 2,6 Prozent auf 202,3 Millionen Tonnen Fracht verringerte. Vor allem in der Stahlindustrie habe die Nachfrage nachgelassen, sagte Grube. "Trotz konjunktureller Unwägbarkeiten bleiben wir für das Gesamtjahr 2012 zuversichtlich", erklärte er.
Der Umsatz des Staatskonzerns kletterte in den ersten sechs Monaten um 3,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Zugleich stieg das operative Ergebnis (Ebit) um 16,6 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro, während das Ergebnis nach Steuern um knapp 150 Millionen Euro auf 794 Millionen Euro zulegte.
Bahn bittet Schienen-Kartell zur Kasse
Die Deutsche Bahn kann in den kommenden Jahren mit einem unverhofften Geldsegen rechnen. Dieser soll sich in erster Linie aus der Zerschlagung des Kartells der "Schienenfreunde" ergeben. Im Sommer 2011 waren jahrelange verbotene Preisabsprachen zwischen vier europäischen Stahlkonzernen bei der Lieferung von Gleiskörpern an die Bahn ans Licht gekommen.
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"Wir sind noch dabei, den Schaden zu ermitteln", sagte DB- Rechtsvorstand Gerd Becht am Donnerstag bei der Vorstellung der Bahn-Halbjahresbilanz in Berlin. "Hierzu müssen wir 1,5 Millionen Einzelaufträge durchsehen", fügte er hinzu. Mit Ergebnissen sei noch im Laufe des Jahres zu rechnen.
Die Forderungen an die Konzerne dürften sich auf eine Summe im "höheren dreistelligen Millionenbereich" belaufen, sagte Becht. Damit bestätigte er einen Bericht der Nachrichtenagentur dapd von Anfang des Monats. Für 2012 rechnet die Bahn laut ihrer aktualisierten Prognose mit einem operativen Ergebnis von rund 2,6 Milliarden Euro. (dapd)