Berlin. Die 50 größten Kapitalvernichter stehen fest: Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat sie in ihrer Watchlist 2009 gebrandmarkt. Auch zwei DAX-Unternehmen sind dabei: die Commerzbank und Infineon.

Mit der IKB, der Hypo Real Estate, der Aareal Bank und der Commerzbank zählen vier Banken zu den größten Kapitalvernichtern unter den deutschen Aktienunternehmen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) veröffentlichte am Mittwoch in Berlin ihre Watchlist 2009, die unter 297 börsennotierten Unternehmen die 50 Firmen mit dem größten Wertverlust im vergangenen Jahr aufzählt. (Die gesamte Liste gibt es hier)

Die Liste ist geprägt von der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise: Erstmals seit Jahren finden sich mit Infineon (Platz 9) und Commerzbank (48) wieder zwei Werte aus dem deutschen Vorzeigeindex DAX in dieser Liste der größten Wertvernichter, wie DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker sagte. Auf Platz 3 liegt die IKB. Erstmals seit 2004 seien Banken wieder groß in der Liste vertreten, sagte Hocker. Das sei typisch für die Finanzmarktkrise. Platz 10 nimmt die als Enteignungskandidatin geltende Hypo Real Estate ein, auf Platz 22 folgt die Aareal Bank.

Beate Uhse ist auch dabei

Weitere prominente Namen in der unrühmlichen Liste der Wertpapierschützer sind der Spielzeughersteller Zapf (Platz 5), der Erotik-Konzern Beate Uhse (8), das Medienunternehmen ProsiebenSat1 (16), der Modekonzern Escada (19) und der Handels- und Touristikkonzern Arcandor (24). An erster Stelle rangiert wie schon 2007 das Münchener Technologieunternehmen Tria IT. Das Unternehmen habe seinen Aktionären nur Verluste eingebracht, das Management habe aus seinen Fehlern offenbar nichts gelernt, kritisierte Hocker.

«Insgesamt haben mehr als drei Viertel der vom DSW untersuchten Unternehmen 2008 Wert vernichtet. So schlecht fiel die Gesamtbilanz zuletzt 2003 aus», sagte Hocker. In der Watchlist 2008 habe die Quote bei 30 Prozent gelegen. (ap)

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