Düsseldorf. Bei der vor der Pleite geretteten Mittelstandsbank IKB kommen brisante Details ans Licht: So wurde die Bank laut einem Prüfbericht wohl schon frühzeitig vor riskanten Anlagen gewarnt. Dennoch will der neue Haupteigner eine laufende Sonderprüfung stoppen. Die Kleinaktionäre sind empört.
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Bei der Mittelstandsbank IKB, die wegen der globalen Finanzkrise beinahe pleitegegangen wäre, hat es nach einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» intern früh zahlreiche Alarmsignale gegeben. Das geht nach Informationen des Blatts aus einem 431-seitigen, bislang unter Verschluss gehaltenen Untersuchungsbericht der Wirtschaftprüfgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC) hervor. Dem Prüfbericht zufolge hätten bereits seit Jahren Hinweise auf Risiken bei Finanzanlagen vorgelegen, bei denen es um Kredite im US-Immobilienmarkt ging.
Auf AP-Anfrage sagte ein IKB-Sprecher am Dienstagabend, es liege nicht im Interesse des Instituts, den PwC-Sonderuntersuchungsbericht zu veröffentlichen. Sollten Dritte Zugang zu den Ergebnissen interner Untersuchungen und Bewertungen bekommen, könnten sie diese dann möglicherweise zur Unterstützung vermeintlicher Forderungen nutzen, hieß es mit Blick auf Schadensersatzklagen gegen die IKB.
Auch unbegründete Klagen führten für die Gesellschaft zu erheblichen Belastungen und beeinträchtigten den Sanierungsprozess. Außerdem stehe der Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen noch aus, deren Ergebnisse berücksichtigen würden, erklärte der Sprecher.
Die Aktionäre der IKB treffen sich am heutigen Mittwoch in Düsseldorf zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Dort soll auf Antrag des neuen Hauptgesellschafters, des US-Investors Lone Star, beschlossen werden, eine weitere noch laufende Sonderprüfung vorzeitig zu beenden. Dagegen wehren sich Kleinaktionäre. (ap)