Essen. Mit einer Notstromanlage und 12.000 Litern Diesel bereitet sich Essener Kötter-Gruppe auf mögliche Stromausfälle vor. Leitstelle 14 Tage autark.
Das zweitgrößte deutsche Sicherheitsunternehmen, die Essener Kötter-Gruppe, rüstet sich für mögliche Energieengpässe, sollte Russland die Gaslieferung nach Deutschland weiter drosseln. Die Leitstelle in Essen, in der jährlich 28 Millionen sicherheitsrelevante Meldungen eingehen, ist mit zwei separaten Trafostationen ausgestattet, deren Dieseltank im Notfall nach Firmenangaben zwei Wochen überbrücken könne.
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„Sicherheit und andere unternehmensnahe Dienstleistungen, mit denen wir verlässliche Prozesse bei unseren Partnern unterstützen, sind kein Selbstläufer, sondern brauchen eine starke Infrastruktur im Hintergrund“, sagt Inhaber Friedrich P. Kötter. Zum Kundenkreis des Familienunternehmens gehören bundesweit mehr als 35.000 Objekte von Unternehmen, aber auch Wohnhäuser und Eigentumswohnungen. Ein wachsendes Feld ist die Überwachung von Baustellen. Von der Leitstelle in Essen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, mögliche Einbrecher direkt anzusprechen. Im vergangenen Jahr gingen über 67 Millionen Meldungen in Essen ein, von denen 98 Prozent automatisiert bearbeitet wurden.
Notstromanlage mit 12.000 Litern Diesel
Das setzt allerdings voraus, dass die Kamerabilder aus Industriehallen, Verwaltungsgebäuden oder von Baustellen auch ununterbrochen digital in die Leitstelle transportiert werden können. Dafür habe Kötter am Stammsitz eine autarke Energieversorgung aufgebaut, die auch in Krisenzeiten funktioniere.
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Herzstück ist ein Dieselmotor, der im Falle eines allgemeinen Stromausfalls sofort anspringt und eine Notstromersatzanlage betreibt. Der danebenstehende Tank hat ein Volumen von 12.000 Litern Diesel. Damit, so heißt es bei Kötter, könne der Unternehmenscampus in Essen zwei Wochen lang ohne Quellen von außen mit Strom versorgt werden.
Kötter hatte erst vor wenigen Jahren vier Millionen Euro in die Notruf- und Servicezentrale investiert. Nach eigenen Angaben gehört sie zu den „modernsten und sichersten Leitstellen in ganz Europa“