Hamburg. Wegen massiver Verluste gibt der Schuhhändler Görtz jede zehnte Filiale auf - vor allem die Jugendlinie Görtz 17 ist betroffen. Als Grund wird vor allem die immerstärkere Konkurrenz aus dem Internet angegeben. Das Personal soll nach Möglichkeit in andere Filialen versetzt werden.
Die Schuhkette Görtz steckt in den roten Zahlen und schließt deshalb jede zehnte Filiale. Insgesamt sollen 30 der bundesweit 260 Läden abgewickelt werden, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg ankündigte. Treffen soll es vor allem Geschäfte der Jugendlinie Görtz 17 sowie kleinere Standorte. Die Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit in andere Filialen versetzt werden. Auch in der Hamburger Zentrale soll Personal wegfallen.
Görtz begründete den Schritt damit, dass die Kette in die Verlustzone geraten sei. Das Unternehmen solle "zügig in die Gewinnzone zurückkehren", hieß es.
Mehr als 10 Millionen Euro Verlust
Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" hatte Görtz 2011 bei einem Umsatz von 400 Millionen Euro mehr als 10 Millionen Euro Verlust eingefahren. Hintergrund sei neben schlechtem Wetter die immer stärkere Konkurrenz aus dem Internet, vor allem von Zalando. Die Internetfirmen schicken die Ware kostenlos an die Kunden, die probieren zu Hause die Schuhe an und schicken unerwünschte Paare kostenlos zurück.
Das Familienunternehmen Görtz wurde 1875 in Hamburg gegründet und ist mit 3.800 Mitarbeitern eine der größten deutschen Schuhketten. (dapd)