Essen. Trotz Euro-Krise und schlechter Witterungsbedingungen steigerte das Essener Familienunternehmen 2011 den Umsatz deutlich

 Europas größter Schuhhändler Deichmann macht mit seiner Discount-Strategie auch in der Euro-Krise gute Geschäfte. Im vergangenen Jahr verkaufte das Essener Familienunternehmen weltweit rund 156 Millionen Paar Schuhe. Das sind rund vier Millionen mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der währungsbereinigte Gruppenumsatz stieg um fünf Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.

Dabei war 2011 für Deichmann kein leichtes Jahr. Steigende Lohnkosten in den Beschaffungsländern sowie höhere Rohstoff- und Energiepreise stellten das Unternehmen vor große Herausforderungen. In Ländern wie Großbritannien, Spanien oder Portugal habe Deichmann außerdem die Abkühlung des Konjunkturklimas zu spüren bekommen, sagte Firmenchef Heinrich Deichmann. Zusätzlich habe die Kauflust der Verbraucher darunter gelitten, dass es 2011 weder einen richtigen Sommer noch einen Winter gegeben habe.

Doch bremsen konnte das Deichmann nicht. Auf dem wichtigen deutschen Heimatmarkt baute das Unternehmen mit seiner Discount-Strategie seinen Marktanteil sogar weiter ausbauen. Während die Branche insgesamt einen Absatzrückgang von 4,4 Prozent verzeichnet habe, habe Deichmann den Umsatz um 3,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert, berichtete der Firmenchef.

Ein wetterfestes Konzept

"Wir haben erneut festgestellt, dass unser Konzept, als Familienunternehmen kontrolliert schrittweise zu wachsen, auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen wetterfest ist", sagte der Unternehmer. Auch der Gewinn sei trotz der Herausforderungen "nach wie vor zufriedenstellend". Genaue Angaben macht das Familienunternehmen hier traditionell nicht.

Deichmann befindet sich seit Jahren auf einem ambitionierten Wachstumskurs. Das Unternehmen ist inzwischen in 21 europäischen Ländern und den USA präsent und betreibt weltweit mit 32.500 Mitarbeitern 3.175 Filialen. Allein in Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr um mehr als 800 auf knapp 14.000.

Im laufenden Jahr will der Konzern mit der Eröffnung von 190 zusätzlichen Filialen auf Wachstumskurs bleiben. Auch in Deutschland sind 60 neue Geschäfte in der Planung. Allerdings stehen dem auch 30 Schließungen gegenüber.

Auch im Internet entwickle sich das Geschäft erfreulich, sagte Deichmann. Im vergangenen Jahr betrieb das Unternehmen international acht verschiedene Online-Shops. Im laufenden Jahr sollen weitere Internet-Angebote in Schweden, Italien, Polen und der Türkei hinzukommen. (dapd)