Essen.. Evonik ist überraschend stark ins Jahr 2015 gestartet. Vor allem das Tierfutter-Geschäft bescherte dem Essener Unternehmen einen Gewinnsprung.
Fast alles außer Tiernahrung lief auch vorher schon rund bei Evonik, nun haben Preis- und Absatzsprünge in diesem Segment dem Spezialchemiekonzern einen enormen Gewinnschub beschert. Die Essener sind führender Hersteller von Aminosäuren als Basis für Eiweißzusätze in der Tiernahrung. Weil die lange niedrigen Preise für diese Produkte in diesem Jahr ebenso anzogen wie die Nachfrage, schoss der Gewinn der Evonik-Sparte „Nutricion & Care“, zu der auch Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie gehören, im ersten Quartal 2015 um satte 90 Prozent in die Höhe.
Das ist neben guten Geschäften mit Chemikalien für die Farben- und Bauindustrie der Hauptgrund für die guten Konzernzahlen: Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 3,425 Milliarden Euro, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 40 Prozent auf 465 Millionen Euro. Als Konzernergebnis blieben mit 256 Millionen Euro 54 Prozent mehr übrig als im Vorjahreszeitraum.
Gewinnprognose für 2015 angehoben
Evonik-Chef Klaus Engel hatte bereits bei der Vorlage der wenig begeisternden Bilanz für das vergangene Jahr eine Trendwende zu neuem Wachstum in 2015 angekündigt, mit diesen Quartalszahlen überraschte der MDax-Konzern aber die ohnehin erwartungsfrohen Analysten.
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Engel hob auf dieser Basis auch die Gewinnprognose für das Gesamtjahr an und erwartet nun ein bereinigtes Ebitda von rund 2,2 Milliarden Euro nach 1,88 Milliarden 2014. Dazu trage auch der schwache Eurokurs im Vergleich zum Dollar bei.
Die guten Zahlen erhöhen zugleich die Erwartungen an den schuldenfreien Konzern, mit Übernahmen weiter zu wachsen. Die Spielräume dafür sind noch größer geworden. Engel hatte zuletzt mehrfach Zukäufe in Aussicht gestellt, bisher aber nicht realisiert.