Essen. Der Markt für Spezialchemie war jahrelang unter Druck. Jetzt ist der Essener Evonik-Konzern optimistisch: Für 2015 wird mehr Gewinn erwartet.
Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet 2015 dank gestiegener Erlöse für wichtige Produkte mit mehr Gewinn. "Nach zwei Jahren mit rückläufigen Ergebnissen wollen wir beim operativen Ergebnis zu Wachstum zurückkehren", sagte Konzernchef Klaus Engel am Dienstag in Essen bei der Bilanzvorlage.
Das Unternehmen produziert zum Beispiel die Aminosäure Methionin für Tierfutter und das Gas Butadin für die Kautschukproduktion. Vor allem beim Tierfutter hatten die Marktpreise deutlich zugelegt. Die Aktionäre sollen mit 1,00 Euro je Aktie eine stabile Dividende erhalten.
2015 dürfte "spürbar besser" laufen
Schon im letzten Quartal 2014 sei das Betriebsergebnis erstmals seit drei Jahren wieder deutlich gestiegen: Es lag mit gut 440 Millionen Euro um fast ein Fünftel über dem Vorjahrestand.
Der Umsatz stieg 2014 insgesamt leicht auf 12,9 Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis ging 2014 noch leicht von knapp zwei Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro zurück.
Im laufenden Jahr dürfte es operativ "spürbar besser" laufen, sagte Finanzchefin Ute Wolf. Die im Verlauf des vergangenen Jahres begonnene Aufwärtsentwicklung werde sich weiter fortsetzen. "Wir erwarten einen starken Jahresauftakt und ein starkes erstes Quartal", sagte sie.
Evonik will 1000 Stellen abbauen
Dazu trage auch das Restrukturierungsprogramm bei Evonik bei. Evonik hatte im vergangenen Jahr den sozialverträglichen Abbau von rund 1000 Stellen angekündigt. 650 seien davon bereits identifiziert, sagte Personalvorstand Thomas Wessel. Durch Investitionen an anderer Stelle wuchs der Personalstand insgesamt um rund 800 auf 33 400. Der schwache Euro hilft den Essenern zusätzlich. Der aktuelle Wechselkurs des Euro zum US-Dollar bringe "Potenzial für Umsatz und operatives Ergebnis", sagte Engel. (dpa)